DFB-Pokal: Wohin mit den Bayern?

Noch hat sich der WSV bei der Stadionwahl für den Pokalschlager nicht festgelegt. Die Favoriten zeichnen sich ab.

Wuppertal. Um dieses Luxusproblem wird der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV in ganz Deutschland beneidet: Die Bayern kommen - doch wo soll man gegen das übermächtige Starensemble antreten? Der WSV hat für das Achtelfinalspiel im DFB-Pokal am 29./30. Januar die Qual der Wahl, denn wenn der Name FC Bayern fällt, dann wird der rote Teppich ausgerollt. Auch bei der Kölner Sportstätten GmbH, die mit dem RheinEnergie Stadion eine stimmungsvolle WM-Arena mit 50000 überdachten Plätzen anzubieten hat. "Einen Termin hätten wir schon frei für die Wuppetaler, denn unser 1. FC Köln hat sich aus dem DFB-Pokal verabschiedet. Wir stehen im Kontakt zum WSV", bestätigt Hubert Röser von der Kölner Sportstätten GmbH. Hier die Alternativen mit Vor- und Nachteilen im Überblick Stadion am Zoo
Vorteile: Echtes Heimspiel für den WSV, erreichbar auch bei Schnee und Eis mit der Schwebebahn. Tückischer Rasen im Winter, der den Supertechnikern des FC Bayern nicht gefallen dürfte. Nachteil: Dauer-Baustelle, schlecht vermarktbar, aktuell nur 16000 Plätze. Die Fertigstellung der Stehtribüne für die WSV-Fans bis Ende Januar ist fraglich. Chancen: Gleich Null, da das Spiel aus wirtschaftlicher Sicht ein Eigentor wäre. Veltins-Arena, Gelsenkirchen
Vorteile: Größte Arena im Westen mit 61500 Plätzen. Überdacht, beheizbar. Höchstmöglicher Komfort. 5-Sterne-Arena. Nachteil: ca. 52 km Anfahrt, Zugfahrt mindestens eine Stunde. Relativ hohe Mietkosten und riskant für den WSV, wenn die Arena nicht voll werden sollte. Rudi Assauer soll andere Pläne haben. Chancen: Sehr gut, wenn der WSV aufs Ganze gehen will.

MSV-Arena, DuisburgVorteile: 31500 Plätze, alle überdacht. Stimmungsvolles, kompaktes, modernes Fußballstadion, in dem Heimspielatmosphäre aufkommen kann. Garantiert ausverkauft. Mit 40 Logen gut vermarktbar. Enge Kontakte zwischen den Bossen Friedhelm Runge, Rudi Assauer und Walter Hellmich (MSV). Mögliche positive Effekte für den Ausbau des Stadions am Zoo über den Bauunternehmer Hellmich. Nachteile: Anfahrt von ca. 55 km. Zugfahrt bis Duisburg-Hauptbahnhof mindestens 40 Minuten. Chancen: Sehr gut, wenn der WSV auf der sicheren Seite sein will und Wert auf die Kontakte zu Walter Hellmich im Hinblick auf den Ausbau des Stadions am Zoo legt. LTU-Arena, DüsseldorfVorteile: 51500 Plätze. Überdacht, beheizbar. Relativ gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln. Nachteile: Nicht die erste Wahl der WSV-Spieler und von WSV-Präsident Friedhelm Runge. Konkurrenzsituation zur Fortuna. Der WSV befürchtet in Düsseldorf ein Auswärtsspiel. Chancen: Angesichts der Alternativen in der Größenordnung gering. Bay-Arena Leverkusen Vorteil: Entfernung nur ca. 36km Nachteile: Maximal 25050 Plätze. Wirtschaftlich die kleine Lösung wie am Zoo. Chancen: Praktisch ausgeschlossen. RheinEnergie Stadion, Köln
Vorteile:
Moderne WM-Arena. mit 50000 überdachten Plätzen. Stimmungsvolles Stadion. Relativ gute Erreichbarkeit wegen der guten Zugverbindung nach Köln, besonders für die Rückreise. Köln hat Lust auf die Bayern, weil die Münchener in der 2. Liga nicht auf dem Spielplan stehen. Nachteile: Anfahrt von ca. 55 km. Zugfahrt 30 bis 45 Minuten. Heimspiel für Lukas Podolski. Chancen: Gut, weil keiner der Nachteile wirklich entscheidend gegen die Kölner Lösung spricht. Rewirpower-Stadion Bochum
Vorteile:
Relative Nähe mit etwa 38km Anfahrt. 31328 Plätze, die Hälfte davon Stehplätze. Nachteile: Kein großer wirtschaftlicher Coup möglich. Chancen: praktisch ausgeschlossen. Borussia Park, Mönchengladbach
Vorteile:
54067 überdachte Plätze, Hunger nach den Bayern am Niederrhein. Nachteile: Anfahrt ca. 72 km, mit dem Zug zum Hauptbahnhof Mönchengladbach mindestens 50 Minuten. Chancen: gering. Fazit:
Es läuft auf die Wahl zwischen Gelsenkirchen, Duisburg und Köln hinaus. Die Entscheidung will der WSV in der kommenden Woche bekanntgeben. Dann erst startet der Vorverkauf.

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