Wuppertaler SV Der WSV wirbt in eigener Sache

Trotz des späten Ausgleichstreffers der Gäste aus Aachen zum 2:2 (1:1)-Endstand überwiegt beim Wuppertaler SV die Freude über ein packendes Regionalligaspiel.

Wuppertaler SV: Der WSV wirbt in eigener Sache
Foto: Stefan Fries

So spannend und unterhaltsam kann ein Fußballnachmittag in der Regionalliga sein. Zum Bedauern der vielen WSV-Fans unter den 5199 Zuschauern im Stadion am Zoo fehlte beim Spiel des Wuppertaler SV gegen Alemannia Aachen nur das Happy End. In der ersten Minute der Nachspielzeit kassierten die Gastgeber nach einer umstrittenen Ecke den Ausgleichstreffer zum 2:2 (1:1)-Endstand durch Aachens Abwehrspieler Heinze.

Viel Lob gab es für das Auftreten des WSV im ersten Heimspiel des Jahres, obwohl die Kräfte in der Schlussphase merklich schwanden. „Wir wussten, dass die Aachener ein Spiel weniger in den Knochen haben als wir. Trotzdem haben wir uns ganz bewusst dafür entschieden, sie nicht das Spiel machen zu lassen. Bei dieser Kulisse und diesem Wetter — da hat das Herz über den Kopf entschieden“, sagte WSV-Trainer Christian Britscho. Der Wunsch, den Fans nach einer extrem langen Winterpause Fußball mit Herz zu bieten, war in jeder Aktion spürbar. „Endlich wird wieder Fußball gespielt“, lobte WSV-Idol Günter Pröpper, während Christian Britscho stolz auf seine Spieler und die Zuschauer im Stadion am Zoo war.

WSV kämpft mit viel Teamgeist gegen Alemannia Aachen
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Zehn Minuten brauchte der WSV allerdings, um auf Betriebstemperatur zu kommen. So lange hielten sich die WSV-Fans auf der Tribüne Nord an ein selbst auferlegtes Schweigegelübde, mit dem sie gegen das Verbot einer Fan-Choreographie durch die Polizei protestierten. Doch dann stieg das Stimmungsbarometer im Stadion am Zoo. Nicht zuletzt, weil das Team des WSV mannschaftliche Geschlossenheit bewies, obwohl mit Blum, Uphoff, Schünemann und Saric, die erst in der Winterpause zum WSV gekommen waren, gleich vier Spieler zum ersten Mal in ihrer Laufbahn im Stadion am Zoo aufliefen.

Die ersten guten Chancen wurden im Minutentakt herausgespielt, doch Saric (11.), Windmüller (12.) und Topal (13.), der zu lange mit dem Schuss zögerte, verpassten den Führungstreffer. Die Alemannia überstand die erste Druckphase und spielte sich mehrfach über die linke Abwehrseite des WSV gefährlich durch. Eine weitere Schwachstelle offenbarte die ansonsten stabile WSV-Defensive bei Standardsituationen. Zweimal ließ Windmüller Heinze unbedrängt zum Kopfball kommen. Sowohl beim Führungstreffer der Gäste durch Fiedler (29.) als auch beim späten Ausgleichstreffer ließ der WSV Heinze zu viel Platz. Torhüter Mroß zeigte gute Reaktionen, hatte aber Probleme beim Herauslaufen.

Sehenswert waren die Treffer von Pagano (31.) und Dowidat (48.). Beim Ausgleichstor war Pagano durchgestartet und zog nach einem von Windmüller aufgelegten Ball volley ab. Zum 2:1 traf Dowidat aus der Distanz in den Winkel.

„Wir haben leider verpasst, den Deckel draufzumachen und uns für die Leistung zu belohnen. Es ist brutal ärgerlich, so kurz vor Schluss den Ausgleich zu kassieren. Insgesamt können wir aber sehr zufrieden sein“, sagte Torschütze Dowidat. Rund 1000 Aachener Fans waren mitgereist und feierten den späten Ausgleichstreffer mit ihren Spielern nach dem Abpfiff fast wie einen Sieg.

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