Der WSV sortiert schon aus

Vor dem Heimspiel gegen Wiedenbrück am Freitag (19 Uhr) weht beim WSV ein schärferer Wind.

Wuppertal. Die Saison ist gelaufen, die angepeilten hohen Ziele nicht mehr zu erreichen. Daran zweifelt beim Wuppertaler SV, derzeit Tabellen-16. der Regionalliga inzwischen niemand mehr.

Vor dem Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück am Freitag (Anstoß 19 Uhr, Stadion Zoo) macht Trainer Hans-Günter Bruns seine Ankündigung wahr, bereits jetzt verstärkt nach der Elf für kommende Saison zu suchen.

Um Platz für neue Spieler zu schaffen, wird aussortiert. Als Erstes hat es nun Torwart Sascha Samulewicz und Stürmer Bekim Kastrati getroffen, die dauerhaft in die zweite Mannschaft verbannt wurden.

Sie dürfen sich einen neuen Verein suchen, denn nur, wenn man sich schnell von Spielern aus dem jetzigen Kader trennen kann, gäbe es Luft, schon in der Winterpause, wie von Bruns gewünscht, Spieler zu holen.

„Vom Hof gejagt wird niemand, aber wir wollen den Spielern frühzeitig mitteilen, wie wir planen“, sagt Bruns. Er sei in Wuppertal angetreten, den Verein wieder zum Erfolg zu führen. „Dazu sind leider auch schwere und harte Entscheidungen nötig.“

Dass es vor allem an Führungspielern mangele, habe die Niederlage gegen Trier noch einmal deutlich vor Augen geführt. Als nach 60 Minuten der Ausgleichstreffer für Trier fiel, brach die Mannschaft faktisch zusammen, kassierte binnen zehn Minuten zwei weitere Treffer.

„Irgendwie habe ich nach dem Ausgleich auch gleich gespürt, dass wir uns nicht mehr erholen“, sagt auch Abwehrrecke Daniel Flottmann, einer der wenigen im derzeitigen Kader, denen Bruns Führungsqualitäten zubilligt. „Da ist halt der Unterschied zu Teams wie Lotte, die durch ihre Erfolgsserie viel Selbstvertrauen und Stabilität haben und sich selbst durch Gegentreffer nicht umwerfen lassen“, analysiert Flottmann.

Auch er habe gedacht, dass der WSV nach dem Derby-Sieg gegen Rot-Weiss Essen so langsam in die angepeilte Spur komme. „Doch das war leider ein Trugschluss.“ Dass es jetzt nur noch um die goldene Ananas gehe, passe ihm gar nicht. Und dabei spiele nur eine untergeordnete Rolle, dass es auch die erhofften Erfolgsprämien so nicht gebe. Wir sind es uns selbst und dem Verein schuldig, das bisherige Bild noch zu korrigieren“, so Flottmann.

Für einige Spieler wird es auch um ihre berufliche Zukunft beim WSV gehen. „Ich will Leidenschaft sehen“, sagt Hans-Günter Bruns und geht davon aus, dass Samulewicz und Kastrati bald weitere „Aussortierte“ folgen werden.

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