Fußball Der WSV kickt jetzt auch weiblich - mit Erfolg

Wuppertal · Die neu gegründete Frauen-Fußballmannschaft geht als Kreisliga-Tabellenführer in die Pause.

 Das sieht schon groß aus, auch wenn es noch die unterste Liga ist. Doch über Merchandising-Experte Stefan Schey sitzt das neue Frauenteam des Wuppertaler SV an der Quelle.

Das sieht schon groß aus, auch wenn es noch die unterste Liga ist. Doch über Merchandising-Experte Stefan Schey sitzt das neue Frauenteam des Wuppertaler SV an der Quelle.

Foto: WSV

Als Tabellenführer geht der Wuppertaler SV in die Winterpause. Eine Nachricht, die bei Wuppertals Fußballinteressierten vermutlich für große Begeisterung sorgen würde, wenn es sich um die erste Herrenmannschaft handelte. Sie ist Realität – allerdings beim Frauenteam und in der untersten Liga – der Kreisliga A Remscheid/Wuppertal. Bemerkenswert ist sie trotzdem, denn eine Frauenfußballmannschaft hatte der Wuppertaler SV noch nie.

„Die Idee hatten Frank Niederhoff und ich schon seit ein paar Jahren, doch nach dem Umbruch im Verein im Frühjahr hat sie Gehör gefunden“, sagt Stefan Schey, wie Niederhoff einstiger Verwaltungsrat des WSV und Chef des Fanshops. Beim Probetraining im Juni waren 30 Spielerinnen. Die aktuelle Mannschaft umfasst 26, die neben Wuppertal auch aus Remscheid, Solingen oder auch Gevelsberg kommen. „Ich denke, hauptsächlich hat der Name gereizt“, sagt Stefan Schey, der über seine gute Freundin Sabine Abel über Kontakte verfügte. Deren Mannschaft BV Gräfrath hatte sich aufgelöst, von dort stehen vier Spielerinnen im aktuellen WSV-Aufgebot, dazu der Trainer Artur Serek.

Im Schnitt rund 100 Zuschauer sehen sich die Spiele der Wuppertalerinnen auf dem Stadionnebenplatz an, der zwar drei Meter zu kurz ist, auf dem man aber mit einer Ausnahmegenehmigung seine Heimpartien austragen darf. „Das Zusehen macht richtig Spaß, das sieht nach Fußball aus“, sagt Stefan Schey. Für Qualität sorgen etwa Mittelfeldspielerin Laura Zimmermann, die einst im B-Juniorinnen-Team von Bayer Leverkusen gespielt hat, oder Christina Loehken, mit 16 Treffern bisher zweitbeste Liga-Schützin. Mit Annabel Vogel kommt demnächst ein weiteres Talent aus der Jugend von Bayer Leverkusen. Sie muss aber noch bis April warten, bis sie 17 Jahre alt ist und dann auch im Frauenteam kicken darf. Dessen größtes Plus ist die Abwehr um Carolin Bauer und Jule Hänel, die in bisher zwölf Spielen erst sieben Gegentore zugelassen hat. So besitzt der WSV mit 31 Punkten aus zwölf Partien derzeit fünf Zähler Vorsprung auf Verfolger Union Wuppertal, der allerdings noch ein Spiel weniger hat. Die einzige Saisonniederlage konnte den Wuppertalerinnen die Zweitvertretung von Wuppertals am höchsten spielender Frauenmannschaft Jägerhaus-Linde beibringen. Höher als der WSV und die übrigen sieben Wuppertaler Teams in der Kreisliga spielen aus dem Tal sonst nur SV Bayer (Landesliga), TSV Fortuna (ein Landesliga- und ein Bezirksliga-Team) und SC Sonnborn (Bezirksliga). Eine WSV-Mädchenmannschaft gibt es nicht, der Altersschnitt ist mit 21,4 Jahren aber sehr jung.

Dem Image des WSV tun die Frauen in jedem Fall gut. Bei der offiziellen Saisoneröffnung der Regionalliga-Mannschaft im Sommer wurden sie mit vorgestellt, beteiligten sich kürzlich an der Benefizveranstaltung von AOK und WZ zu Gunsten von Kindertal, wo sie Autogramme schrieben. Auf eigene Autogrammkarten, die Stefan Schey, der sich mit Merchandising bestens auskennt, besorgt hat. Auch die Trikots sind eigens gestylt. Mehr als 100 wurden im Fanshop des WSV bereits verkauft.

Den Verein selbst kostet das Team nichts. „Wir erhalten einen Teil des Beitrags zurück, tragen uns sonst selbst über Spenden“, betont Schey. gh

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