Der WSV arbeitet sich nach oben

Hart erkämpfter 1:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig im Stadion am Zoo.

Wuppertal. Wenn man im Abstiegskampf erfolgreich sein will, dann muss man wohl auch solche Spiele schadlos überstehen. Bis in die Nachspielzeit zitterten die WSV-Fans am Sonntag im Stadion am Zoo um ihre Mannschaft, die zwar eine großartige kämpferische Leistung bot, aber nach der Pause kaum noch konstruktiv nach vorne spielte. Tim Danneberg vergab für die Gäste mit einem Kopfball kurz vor Schluss die letzte Ausgleichschance.

Kollektives Aufatmen am Zoo, doch dann durfte gefeiert werden. Das Tor des Tages durch Jan Hammes (29.) bescherte dem WSV drei Punkte und den Sprung aus dem Tabellenkeller. Mit 28Zählern rangieren die Wuppertaler nun auf dem 16.Tabellenplatz. Zwei Punkte vor Jena, wo am kommenden Samstag das nächste Kampfspiel auf dem Programm stehen dürfte. Die Thüringer rutschten durch ein 0:1 bei Union Berlin mit 26 Zählern auf den ersten Abstiegsplatz.

Jena steht das Wasser zurzeit bis zum Hals, der WSV ließ kurz vor dem Spiel gegen Braunschweig sogar noch den Rasen im Stadion am Zoo wässern. Der Grund wurde während des Spiels schnell sichtbar, denn auf dem an manchen Stellen holprigen, stumpfen Rasen versprang der Ball zuweilen tückisch.

Da lohnte es sich ganz besonders, den ballführenden Spieler unter Druck zu setzen, was beiden Mannschaften so gut gelang, dass der Spielaufbau des Gegners empfindlich gestört wurde. Die aggressive Defensivarbeit dürfte den Zuschauern weit weniger gefallen haben als den beiden Trainern, denn es entwickelte sich eine sehr hektische Partie mit vielen Ballverlusten.

Beide Abwehrreihen standen gut. Nur zweimal passten die Braunschweiger nicht auf. Beim ersten Versuch blieb Marcel Reichwein frei vor Torhüter Jasmin Fejzic hängen. Kurze Zeit später öffnete Mitja Fischer mit einem präzisen Diagonalpass auf Reichwein das Spiel. Der WSV-Stürmer gab den Ball direkt in den Lauf von Jan Hammes weiter, und der Linksfuß traf volley mit rechts unter die Latte zum Tor des Tages.

Ein tolles Tor, das die Braunschweiger allerdings nicht schockte. Eine Ecke nach der anderen (1:9-Eckenverhältnis) holten die Gäste heraus, und spätestens nach dem Seitenwechsel verlagerte sich das Spielgeschehen in die Hälfte der Wuppertaler. Der WSV setzte auf Konter, aber weder von Tobias Damm noch von Marcel Reichwein ging Torgefahr aus.

Und da man sich gegen den Wind zu oft auf Befreiungsschläge verlegte, gelangen kaum noch Entlastungsangriffe. Pech hatte Mike Rietpietsch, der nach einer Stunde für Sven Lintjens eingewechselt wurde. WSV-Trainer Uwe Fuchs hatte sich neue Impulse für das Mittelfeld erhofft, aber nach einem bösen Foul von Schanda war das Comeback nach 17Minuten beendet. Die Einwechslung von Dirk Heinzmann als Abräumer vor und im eigenen Strafraum diente in der Schlussphase dann nur noch der Sicherung des hauchdünnen Vorsprungs.

Über die "B-Note" machte sich Uwe Fuchs allerdings keine Gedanken. "Das war heute ein irrer Fight, der uns in der Moral und in der Psyche ein großes Stück weiter bringt", sagte Fuchs. Mit ihm hat die Mannschaft aus sechs Spielen zehn Punkte geholt. Ein Schnitt, der wohl zum Klassenerhalt reichen würde.

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