Bochum II - WSV: Treffen der Enttäuschten

Im Wattenscheider Lohrheide-Stadion geht es für den WSV am Samstag gegen den Tabellenletzten Bochum II.

Wuppertal. Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt. Da liegt Bochum und zu Bochum gehört seit 1975 das eingemeindete Wattenscheid mit seinem Lohrheidestadion. Einst Austragungsstätte von Bundesligaspielen, gastieren dort nach dem Abstieg der SG Wattenscheid 09 in die sechstklassige Westfalenliga seit dieser Saison Vereine wie die TSG Sprockhövel, Oestrich-Iserlohn oder Westfalia Wickede. Zuletzt sahen 303 Besucher ein 2:3 gegen den SC Hassel. Hin und wieder aber bekommt die kombinierte Fußball- und Leichtathletikanlage doch noch höheren Besuch. Das liegt daran, dass die zweite Mannschaft des VfL Bochum ihre Heimspiele im 16 233 Zuschauer fassenden Rund austrägt. So empfängt das Team von Trainer Nico Michaty am Samstag (14 Uhr) den WSV, der am 12. August 2005 zum bislang letzten Mal in der Lohrheide gastierte. Damals sorgten Gustav Policella und Tibor Tokody für ein 2:1 bei Wattenscheid 09.

Taugt der VfL Bochum II als Aufbaugegner für den WSV?

Am Samstag treffen die beiden erfolglosesten Teams der ersten englischen Woche aufeinander. "Mit so einer Negativ-Serie bin ich noch nie gestartet", sagte Bochums Trainer Nico Michaty nach dem 1:4 gegen den 1. FC Kaiserslautern II am vergangenen Dienstag. Der Frust ist verständlich, denn schließlich war der Bochumer Nachwuchs in der vergangenen Saison als Tabellen-Dritter die beste Zweitvertretung. Zwar verlor Michaty im Sommer mit Mirkan Aydin, Roman Prokoph und Marc Rzatkowski drei Spieler an die Profis, doch dies sind alles Offensivkräfte. Das aktuelle Problem aber ist im Abwehrbereich zu suchen. Trotz der Unterstützung des Profi-Quartetts Patrick Fabian, Philip Semlits, Kevin Vogt und Oguzhan Kefkir musste Torhüter Markus Scholz am Betzenberg bereits die Gegentreffer zwölf bis 15 schlucken. "Wir zeigen zu wenig Bereitschaft, das körperbetonte Spiel der Regionalliga anzunehmen", sagte Michaty, der am Sonntag 37 Jahre alt wird. Nicht helfen kann dabei der von Profi-Trainer Friedhelm Funkel ausgemusterte Mimoun Azaouagh. Der 27-jährige Marokkaner fällt mit einer Sprunggelenksverletzung aus. "Nicht die Aufstellung, sondern die Einstellung ist wichtig. Wir müssen mehr Aggressivität zeigen", sagt Michaty. Sonst verstaubt in der Lohrheide bald auch die Regionalliga

Beim Wuppertaler SV hofft man, dass die Bochumer tatsächlich der ideale Aufbaugegner sind. Kapitän Stefan Lorenz kehrt nach abgelaufener Sperre ins Team zurück. Auch Rachid El Hammouchi, Landsmann von Azaouagh, könnte es in die Anfangsformation schaffen. Der Marokkaner hat bei seinem ersten Einsatz für den WSV gegen Schalke angedeutet, dass er mit seiner Routine dem jungen WSV-Kader weiteren dringend benötigten Halt geben könnte.

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