Meinung Auch in Wuppertal ist die Fußballwelt manchmal ungerecht

Meinung | Wuppertal · Mit der Trennung von Björn Mehnert und dem Rücktritt von Peter Neururer aus dem Vorstand verlässt der Regionalligist den Pfad der Kontinuität und verliert zwei Galionsfiguren.

 Björn Mehnert und Peter Neururer werden dem WSV fehlen.

Björn Mehnert und Peter Neururer werden dem WSV fehlen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Das (Fußball-) Leben ist manchmal ungerecht. Da nimmt ein verdienter Trainer nach einem holprigen Saisonstart seinen mehr oder minder selbstbestimmten Abschied, und im nächsten Spiel läuft es – zumindest ergebnistechnisch – nach Wunsch. Vielleicht hatte der WSV am Samstag beim 5:1 mit den an diesem Tag weitgehend harmlosen Lippstädtern den richtigen Gegner, vielleicht war die Rückkehr von Kevin Pytlik nach seiner Sperre ein wichtiges Mosaiksteinchen, vielleicht hat der ein oder andere nach dem Weggang von Björn Mehnert ein paar Prozentchen mehr rausgehauen. Sicher spielt auch eine Rolle, dass jeder auf der Position spielte, auf der er seine Qualitäten derzeit am besten entfalten kann. Ob es eine nachhaltige Verbesserung ist, werden erst die nächsten Spiele zeigen. Die Probleme, mit denen sich Mehnert auseinandersetzen musste – ein Kader mit vielen gleichwertigen oder auch älteren Spielern, eine suboptimale Vorbereitung, nicht erfüllte Erwartungen an Spieler – sind damit nicht aus der Welt. Björn Mehnert hat in Wuppertal gute Arbeit geleistet und es schien,  als ob er der richtige Trainer sein könnte, um hier eine Ära zu begründen. Letztlich war – gerade in der jetzigen schwierigen Phase – die Doppelbelastung in Verbindung mit dem DFB-Trainerlehrgang wohl zu viel. Er dürfte eine klare Ansage vom Verein erhalten haben, hat sich dann für seine Ausbildung entschieden. So jedenfalls liest es sich zwischen den Zeilen der Erklärungen, die wohltuend respektvoll gehalten sind. Dass es hinter den Kulissen aber weiter brodelt, zeigt der Rücktritt von Peter Neururer, der für den WSV ein guter Türöffner war, sich  – nicht nur – in Sachen Trainer aber offenbar übergangen fühlte. Neururer und Mehnert – zwei Fachleute, die sich nicht bestimmen lassen und ihre Meinung vertreten, was jedem Verein gut tut.