Fußball-Regionalliga Potenzial für sorgenfreie Saison

Wuppertal · Alexander Voigt erzählt im Interview, was ihn zur Rückkehr zum Wuppertaler SV bewogen hat.

 WSV-Trainer Alexander Voigt und WZ-Redakteur Günter Hiege beim Interview im WZ-Studio.

WSV-Trainer Alexander Voigt und WZ-Redakteur Günter Hiege beim Interview im WZ-Studio.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Ex-Fußball-Profi Alexander Voigt, im vergangenen Jahr ehrenamtlich als Trainer für den Wuppertaler SV tätig, hat sich zur Rückkehr zum Fußball-Regionalligisten entschlossen - diesmal mit dotiertem Ein-Jahres-Vertrag. Wir sprachen mit ihm im WZ-Studio.

Herr Voigt, was hat Sie überzeugt, zurückzukehren?

Alexander Voigt: Auch wenn es zuvor nur eine kurze Zeit beim WSV war, war es eine sehr intensive, weil immer viel zu tun war und Nebenkriegsschauplätze abzuarbeiten waren. Aber wir waren immer in Kontakt und haben irgendwann einen Weg gesucht, kommt man noch einmal zusammen? Ist da ein Interesse auf beiden Seiten? Das war so, und wir haben uns vor drei Wochen getroffen, abgesteckt, was hat der Verein für Ziele?, was möchte ich? So sind wir dann zusammengekommen.

Keine Bedenken, zu einem Verein zu gehen, der in der Insolvenz steckt?

Voigt: Nein, überhaupt nicht. Logischerweise bekommt man das vorher in der Presse mit. Was läuft ab beim WSV? Aber wenn man mit den Verantwortlichen spricht und alles erklärt und dargelegt bekommt, dann weiß man, dass alles auf sauberen Beinen steht, was wir diese Saison vorhaben. Deshalb gab es für mich keine Zweifel zu sagen, ja, ich mache es.

Wer waren Ihre Verhandlungspartner?

Voigt: Am Anfang in erster Linie Thomas Richter. Letztendlich habe ich mich auch mit Friedhelm Runge ausgetauscht, der den WSV in dieser Saison wieder unterstützt.

Vergangene Saison Karsten Hutwelker, jetzt zunächst Thomas Richter, seit Samstag haben Sie mit Stephan Küsters einen neuen Sportlichen Leiter an Ihrer Seite, wie empfinden Sie das?

Voigt: Die Anzahl der Leute ist nicht so entscheidend. Ich glaube, es ist wichtig, dass Stephan jetzt dabei ist, weil Thomas Richter durch seinen Job nicht die Möglichkeit hat, alle Aufgaben zu erfüllen. Da kommen so viele Anrufe im Augenblick, so viele Spieler werden angeboten, so viel passiert links und rechts, da musst du jemanden finden, der auch die Zeit dafür hat. Deshalb bin ich froh, dass Stephan da ist. Ich kenne ihn ja aus meiner Zeit bei Viktoria Köln, als ich dort Co-Trainer war. Da hatte er die gleiche Position inne. Die Zusammenarbeit ist bisher sehr, sehr gut, sehr eng.

Im vergangenen Jahr hieß es, nicht absteigen, welches Potenzial sehen Sie in der Mannschaft zum jetzigen Zeitpunkt?

Voigt: Das Potenzial ist zweifelsohne vorhanden, eine sorgenfreie Saison zu spielen. Wir dürfen nicht vergessen, aus welcher Saison die Mannschaft kommt und welche Geschichten drumherum gelaufen sind. Insofern finde ich es gut, dass wir den Kern zusammengehalten haben. Ein gutes Zeichen für den Verein und auch dafür, dass die Jungs sich untereinander verstanden haben. In dieser Hinsicht müssen wir nicht mehr so weit ausholen.

Aktuell haben Sie 18 Spieler im Kader. Wo sehen sie noch Handlungsbedarf?

Voigt: Für mich als Trainer ist immer irgendwo Verbesserungspotenzial. Wir haben bereits eine ganz gute Anzahl, man darf aber nicht vergessen, dass auch vier Jungs aus der U 19 dabei sind, wo man nicht sagen kann, die reißen gleich 40 Spiele in der Regionalliga ab. Wenn man das runterbricht, stehst Du mit 14 Spielern da und das reicht natürlich nicht, gerade im Hinblick auf die lange Saison. Wir halten Augen und Ohren offen, sind auch in aussichtsreichen Gesprächen, wo ich glaube, dass in den nächsten Tagen etwas vermeldet wird.

Noch ist nicht klar, ob und wie viele Zuschauer ins Stadion dürfen. Hinzu kommt, dass der WSV zuletzt viele Anhänger vergrault hat. Wie kann der WSV es schaffen, eine Fanbasis wieder hinter sich zu vereinen?

Voigt: Da muss man ewig weit ausholen. Ich glaube, ein wichtiger Punkt, auch wenn er billig klingt, ist Erfolg. Wenn die Mannschaft gut und erfolgreich spielt, interessanten, willigen Fußball zeigt, dann werden auch die Leute wieder kommen. Hinzu kommt, dass du in den vergangenen Jahren in der Außendarstellung nicht wirklich Bäume ausgerissen hast. Da haben wir deutlich Nachholbedarf.

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