Härtefälle Sané kein Einzelfall: Auch andere Stars nur WM-Zuschauer

Frankfurt/Main (dpa) - Die Ausbootung von Leroy Sané schlägt nicht nur bei den Fans des Weltmeisters hohe Wellen, doch Deutschlands Jungstar ist mit seinem Kummer über die verpasste Fußball-WM nicht allein.

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Neben dem 22-Jährigen vom englischen Meister Manchester City sind auch andere namhafte Profis beim WM-Casting durchgefallen und müssen die Endrunde in Russland auf der TV-Couch verfolgen.

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Vor allem im Aufgebot von Vize-Europameister Frankreich fehlen zahlreiche Akteure, die in anderen Nationen wohl einen Stammplatz sicher hätten. Kingsley Coman vom deutschen Meister Bayern München, der nach einem Syndesmoseriss erst kurz vor Ende der Saison wieder fit wurde, ist genauso wenig dabei wie die Stürmer Karim Benzema vom Champions-League-Sieger Real Madrid, Alexandre Lacazette (FC Arsenal) oder Anthony Martial (Manchester United).

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Fehlen wird auch Dimitri Payet, der bei der Heim-EM 2016 noch für seine Tore und Dribblings gefeiert wurde und als einer von zwei Franzosen in der Top-11 des Turniers stand. Dem Offensivspieler vom Europa-League-Finalisten Olympique Marseille machte eine im Endspiel gegen Atlético Madrid erlittene Muskelverletzung einen Strich durch die WM-Rechnung.

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Auch Ex-Weltmeister Spanien leistet sich den Luxus, einige gestandene Profis zu Hause zu lassen. Allen voran Javi Martinez vom FC Bayern, der sich schon im März über die anhaltende Nichtberücksichtigung durch Auswahlcoach Julen Lopetegui öffentlich beschwerte. „Er hat mich nie angerufen und nichts dazu gesagt“, schimpfte der 29 Jahre alte Defensiv-Allrounder damals.

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Martinez war mit der Furia Roja (Rote Furie) 2010 Weltmeister und 2012 Europameister geworden. Schon die EM 2016 hatte er wegen einer Verletzung verpasst. Auch Alvaro Morata und Altstar Cesc Fabregas, die beide beim englischen Topclub FC Chelsea ihr Geld verdienen, sowie Sergi Roberto vom spanischen Meister FC Barcelona sind in Russland nicht dabei.

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Keine Berücksichtigung fand auch der Argentinier Mauro Icardi - trotz seiner 29 Tore für Inter Mailand in der abgelaufenen Saison. Mit Lionel Messi, Paulo Dybala, Sergio Agüero und Gonzalo Higuaín ist die Konkurrenz im Sturm der Südamerikaner einfach zu groß.

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Einen bemerkenswerten Einschnitt vollzog Englands Teammanager Gareth Southgate auf der Torhüterposition. Nach 75 Länderspielen flog Routinier Joe Hart, der die letzten drei großen Turniere als Nummer 1 bestritten hatte, aus dem Kader. Auch Brasiliens Nationaltrainer Tite musterte in Ex-Bundesligaprofi Luiz Gustavo (Olympique Marseille) und David Luiz (FC Chelsea) zwei gestandene Defensivakteure aus.

Für großen Wirbel sorgte der Verzicht von Belgiens Auswahltrainer Roberto Martínez auf Mittelfeldstratege Radja Nainggolan. „Wir wissen, dass Radja bei seinem Verein eine wichtige Rolle spielt. Wir können ihm so eine Rolle in unserem Team nicht geben“, begründete Martínez die Entscheidung. Der 30-jährige Nainggolan vom Champions-League-Halbfinalisten AS Rom verkündete daraufhin „schweren Herzens“ seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. „Von heute an bin ich der erste Fan“, teilte er mit.

Dicke Luft herrschte auch in Frankreich. Nachdem Didier Deschamps für Adrien Rabiot nur eine Ersatzrolle für die WM vorgesehen hatte, schickte der Mittelfeldspieler vom Meister Paris Saint-Germain per E-Mail eine wütende Absage an den Trainer. Er stehe als Reservist nicht zur Verfügung und werde auch die ausgehändigten Trainingspläne nicht befolgen, teilte Rabiot mit.

Wesentlich entspannter ging Sané mit seinem WM-Aus um. Nachdem sein Man City-Kollege Kyle Walker die Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw in den sozialen Medien verwundert kommentiert hatte, antwortete Sané mit Humor: „Nun, du hast Glück, dass du nicht gegen mich spielen musst, Bruder.“

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