Turnier-Halbzeit : Positives WM-Zwischenfazit - Fairplay-Wertung verteidigt
Moskau (dpa) - Volle Stadien und keine größeren Vorfälle - die FIFA hat WM-Gastgeber Russland ein rundum positives Zwischenzeugnis ausgestellt. Die Debatten um russisches Doping, mögliche Hooligan-Ausschreitungen und Boykotts von westlichen Politikern sind vorerst an den Rand gedrängt.
Auch durch die Diskussion um den Sinn der Fairplay-Wertung ließen sich die Veranstalter ihr rosarot gezeichnetes Fazit der Vorrunde nicht trüben. Die FIFA verteidigte das umstrittene Kriterium, wollte aber noch nicht definitiv bestätigen, dass auch bei der kommenden WM 2022 in Katar Gelbe Karten über das Weiterkommen entscheiden können. „Wir werden das nach dem Turnier überprüfen und schauen, wie der Stand ist. Wir können aber nicht sehen, warum diese Regel geändert werden sollte“, sagte Colin Smith, Direktor der FIFA-Wettbewerbsabteilung, beim ersten Medien-Briefing des Turniers.
Erstmals bei dieser WM wird bei punkt- und torgleichen Teams die Zahl der Verwarnungen und Platzverweise verglichen. Senegal verpasste den Sprung ins Achtelfinale, weil die Afrikaner zwei Gelbe Karten im Turnier mehr kassiert hatten als Japan. Das führte dazu, dass Japan im Stile von Deutschland und Österreich beim berühmten Nicht-Angriffspakt von Gijon 1982 keine Bemühungen in Richtung gegnerisches Tor unternahm.
ORGANISATION
Insgesamt sei das Turnier eine hervorragende Veranstaltung, schickte FIFA-Vertreter Smith als Kompliment an WM-Organisationschef Alexej Sorokin. „Wir freuen uns sehr, wie die WM läuft“, erklärte auch der russische Funktionär. „Die Infrastruktur funktioniert, die Fan-ID wird gut angenommen. Alle unsere Pläne sind aufgegangen, dazu ist die Atmosphäre hervorragend.“