WM-Abschluss : Oh, wie schön ist Tunesien? Panama will ersten WM-Sieg
Saransk (dpa) - Was in Tunesien als traurige Gewissheit auf die Stimmung drückt, wird in Panama immer noch abgefeiert.
Die Moral in der Mannschaft sei angeschlagen, stellte Tunesiens Trainer Nabil Maaloul nach dem 2:5 gegen Belgien ernüchtert fest: „Wir sind weit vom internationalen Toplevel entfernt.“ Das sind die Mittelamerikaner auch, aber sie genießen dabei jede Sekunde und jedes noch so kleine Erfolgserlebnis. Das erste Mal Hymne bei der WM? Freudentränen und große Emotionen. Das erste Tor beim chancenlosen 1:6 gegen England? Gefühlsexplosion und der wohl größte Moment in Panamas Fußball-Historie.
Und die schöne Geschichte des exotischen WM-Neulings soll noch nicht enden, sie soll mit einem historischen Sieg die Krönung erfahren. „Das wäre die pure Freude für uns und unser Land, wir würden eine neue Seite in den Geschichtsbüchern schreiben“, sagte Nationaltrainer Hernán Dario Gómez.
Zuvor hatte Felipe Baloy, der das gefeierte Tor gegen England schoss, schon angekündigt, das Team wolle sich nochmal „von unserer besten Seite zeigen. Und warum sollten wir nicht daran glauben, die WM mit einem Sieg zu beenden?“ Baloy ist 37. In Deutschland schafft man es in diesem Alter höchstens noch zum Assistenztrainer, in Panama zum Helden.