Vor Fußball-WM : NADA dringt auf FIFA-Erklärung zu Doping
Frankfurt/Main (dpa) - Die Nationale Anti-Doping-Agentur fordert, dass die Ergebnisse der Ermittlungen wegen der Doping-Vorwürfe gegen den russischen Fußball noch vor der WM vom Weltverband FIFA öffentlich gemacht werden.
„Wir erwarten eine zeitnahe Erklärung der FIFA. Es ist bereits viel Zeit vergangen“, sagte Andrea Gotzmann, Vorstandsvorsitzende der NADA, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Umsetzung möglicher Konsequenzen aus den Ermittlungen wird damit immer schwieriger.“ Die WM in Russland startet am 14. Juni.
Für sie ist es „nicht nachvollziehbar“, dass die FIFA noch keine Aufklärung über die 154 Proben von russischen Spielern geliefert hat, die im 2016 veröffentlichten Report von Richard McLaren zum Staatsdoping in Russland erwähnt wurden. Die Welt-Anti-Doping-Agentur hatte die FIFA zudem Ende 2017 darüber unterrichtet, dass darunter 34 Proben seien, die manipuliert worden sein könnten. Darunter sollen auch Proben mit auffälligen Werten von Spielern aus dem vorläufigen WM-Kader Russlands sein, wie in der ARD-Dokumentation „Geheimsache Doping — Russlands Fußball-Freunde“ zuletzt berichtet wurde.
Die WADA bestätigte auf dpa-Anfrage, dass die FIFA mit der Agentur in Montreal in Kontakt stehe und man wisse, dass die Ermittlungen laufen würden. Der Weltverband selbst hatte der ARD im Zuge der Recherche für die TV-Doku mitgeteilt, dass zu der Untersuchung „mit einem neuen Stand in den kommenden Wochen zu rechnen“ sei. Ob noch vor der WM blieb offen. WADA-Chefermittler Günter Younger, der von „sehr, sehr verdächtigen“ Befunden sprach, versicherte, ein „wachsames Auge“ darauf zu haben, das entsprechend „ausermittelt“ werde.