Nach täuschen und taktieren : England und Belgien bereit fürs Achtelfinale?
Kaliningrad (dpa) - Kein Harry Kane, kein Kevin de Bruyne - die Zweifel an der Sinnhaftigkeit der XXL-Rotation werden erst nach den Achtelfinals ausgeräumt sein. Wenn es gut geht. Oder in harsche Kritik umschlagen, wenn es schief geht.
Sollten England und Belgien in der ersten K.o.-Runde scheitern, wird den Trainern ihr riskantes Personalpuzzle im wenig bedeutsamen Gruppenfinale nachträglich um die Ohren fliegen. „Das Momentum verloren. Ich hoffe, das kostet uns nicht das Weiterkommen“, mahnte Englands Ex-Nationalspieler Alan Shearer bereits nach der 0:1-Pleite am Donnerstag in Kaliningrad auf Twitter.
Die Frage, wie wichtig Platz eins oder zwei nach der Vorrunde ist, hatten Gareth Southgate und Roberto Martinez bereits auf dem Aufstellungsbogen vor dem Duell der beiden schon als Achtelfinalisten feststehenden Teams beantwortet. „Letztlich muss einer entscheiden, was in der Situation das Beste für die Mannschaft ist“, verteidigte Southgate seine Runderneuerung mit gleich acht neuen Kräften.
Sämtliche Stars wie Top-Torjäger Kane wurden geschont. Trotz der ersten Niederlage in Russland, die Adnan Januzaj (51. Minute) mit seinem herrlichen Treffer besiegelte, ist der 47-jährige Southgate von seinem Weg überzeugt. „Jeder weiß, dass das K.o.-Spiel wichtiger ist. Wir wollten nicht das Risiko eingehen, dass sich ein Schlüsselspieler verletzt“, betonte der Coach der Three Lions mit Blick auf das Achtelfinale gegen Kolumbien am Montag in Rostow. „Okay, wir haben nicht gewonnen. Und vielleicht gibt es Kritik, aber ich stehe zu meiner Entscheidung. Sie war richtig.“