Kommentar : DFB-Kader für die WM in Katar - Eine Analyse
Meinung Allein mit dem Mittelfeld wird man kein Weltmeister - auch wenn die Offensive Überraschungen bereithalten könnte. Ein Kommentar.
Bundestrainer Hansi Flick hat den Kader der deutschen Fußballnationalmannschaft für die WM in Katar bekannt gegeben. Darunter befindet sich eine große Überraschung - Armel Bella-Kotchap. Bei der Einblendung des Namens werden sich Viele verwundert die Augen gerieben haben. Schließlich kickt der ehemalige Bochum-Profi mittlerweile in England. Der 21-jährige gebürtige Franzose verteidigt aktuell für den Tabellen-18ten FC Southampton.
Und genau da fängt die Problematik an. Was ist aus dem ehemaligen deutschen Prunkstück - der Abwehr geworden? Nicht nur Bella-Kotchap spielt im Dienste eines mittelklassigen Vereins, auch Thilo Kehrers Arbeitgeber, West Ham United, ist in der englischen Beletage eher im Mittelfeld angesiedelt. Die übrigen Abwehrprofis verteidigen für Dortmund, Leipzig oder Freiburg - Vereine, die sich derzeit innerhalb der Bundesliga zumindest auf internationalen Plätzen befinden. Den Profis ist jedoch maximal internationale Klasse - wohl eher nationale Klasse - zu attestieren. Ein Abwehrspieler, der unter das Prädikat Weltklasse fällt, lässt sich schließlich doch noch finden. Antonio Rüdiger wechselte vor der laufenden Saison vom FC Chelsea zu Real Madrid und weiß dort zu überzeugen.
Ausgewiesene Weltklasse lässt sich auf der Torwartposition finden. Wenig überraschend sind die Nominierungen von DFB-Kapitän Manuel Neuer und des FC Barcelona-Keepers, Marc-Andre ter Stegen. Selbst hinter dem dritten im Bunde - Kevin Trapp - stand für Verfolger der Bundesliga kein Fragezeichen.