DFB-Team : Deutsche WM-Debatte kocht weiter
Frankfurt/Main (dpa) - Eine rauschende Siegerparty, wie sie Vorgänger Wolfgang Niersbach vor vier Jahren am Strand von Ipanema feierte, blieb Reinhard Grindel versagt.
Der DFB-Präsident konnte als Tribünengast beim Finale im Moskauer Luschniki-Stadion nur in schmalen zwei Zeilen dem neuen Weltmeister Frankreich gratulieren und auf ein wichtiges Datum für den deutschen Fußball verweisen. „Wir sehen uns am 6. September in München“, schrieb Grindel bei Twitter.
In siebeneinhalb Wochen gastiert zum Auftakt der neuen Nationenliga ausgerechnet der neue beim alten Weltmeister. Das Rendezvous mit WM-Shootingstar Kylian Mbappé wird zum schnellen Lakmustest für den versprochenen Neuaufbau der Nationalmannschaft nach dem WM-Desaster, ganze zwei Wochen nach Ablauf der von Grindel gesetzten Analyse-Frist für Joachim Löw am 24. August.
Während der Bundestrainer weiter an unbekanntem Ort im Urlaub ist, geht die öffentliche Debatte über den prekären Zustand des deutschen Fußballs auf vielen Kanälen unverändert heftig weiter. Mats Hummels freute sich bei Twitter mit Daumen-Hoch-Symbol über eine ihm wohl gesonnene Analyse von Ex-Profi Stefan Reinartz in der „Süddeutschen Zeitung“. Der Jung-Unternehmer, der sich speziell mit Taktikfragen beschäftigt, hatte den Innenverteidiger wegen der deutschen Defizite auf Grundlage seines Datenmaterials als „ärmste Sau“ des Turniers bezeichnet.