Nach Achtelfinal-Aus Das Scheitern des Lionel Messi

St. Petersburg (dpa) - Lionel Messi bleibt unvollendet. Auch im vierten Anlauf ist der argentinische Superstar gescheitert, wenigstens einmal in seiner von zahlreichen Vereinserfolgen gespickten Karriere Fußball-Weltmeister zu werden.

Nach Achtelfinal-Aus: Das Scheitern des Lionel Messi
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Ein Blick auf Messis vier WM-Teilnahmen:

2006, DEUTSCHLAND: Messi reist mit gerade mal 17 Jahren zu seiner ersten WM. Ein Jahr vorher ist er Junioren-Weltmeister geworden. Der überragende Spieler des Turniers in den Niederlanden. Nun muss er sich mit einer Ersatzrolle abfinden. Nicht eingewechselt beim 2:1 zum Auftakt gegen die Elfenbeinküste, dann aber: Messi darf ran. Es steht 3:0 für Argentinien und er kommt in der 75. Minute. 13 Minuten später erzielt Messi in Gelsenkirchen seinen ersten WM-Treffer, es ist das Tor zum 6:0-Endstand gegen Serbien und Montenegro. Im letzten Gruppenspiel gegen die Niederlande (0:0) steht Messi erstmals in einer WM-Startelf. Im Viertelfinale gegen Deutschland aber lässt Trainer José Pekerman Messi, mittlerweile 18 Jahre alt, auf der Bank. Argentinien scheidet aus.

2010, SÜDAFRIKA: Messi trägt nun die 10. In Deutschland hatte er noch die Rückennummer 19. Argentinien gewinnt alle drei Gruppenspiele, Messi trifft allerdings kein einziges Mal. Im letzten Vorrundenmatch, beim 2:0 gegen Griechenland, wird er zum besten Spieler gekürt. Über Mexiko geht's ins Viertelfinale. Der Gegner: Schon wieder Deutschland. Das Ergebnis: Ein für die Argentinier erschütterndes 0:4. Messi? Hilflos in einer taktisch orientierungslosen Mannschaft unter einem Trainer namens Diego Maradona.

2014, BRASILIEN: Nach acht Jahren das zweite Messi-Tor bei einer WM. Er trifft zum 2:1-Sieg im Auftaktmatch gegen Bosnien-Herzegowina. Und es geht weiter: Tor zum 1:0-Sieg gegen Iran, und das in der Nachspielzeit. Zwei Tore beim 3:2-Sieg gegen Nigeria. Endlich, Messi scheint bei einer Weltmeisterschaft in die Form zu kommen, die er Jahr für Jahr beim FC Barcelona zeigt. Doch vorbei ist es mit den Treffern nach der Vorrunde. Dennoch schafft es Argentinien durch ein 1:0 gegen die Schweiz nach Verlängerung, ein 1:0 gegen Belgien und ein 4:2 im Elfmeterschießen gegen die Niederlande ins Finale. Und wieder heißt der Gegner Deutschland, und wieder ist Messi der große Verlierer.

2018, Russland: Achtelfinale, Aus. Der Torfluch in Spielen der K.o.-Runde wird Messi zum Verhängnis. Es bleibt bei einem Treffer aus der Gruppenphase zum 1:0 gegen Nigeria, Endstand 2:1. Messis erster WM-Treffer nach über 660 torlosen Minuten, das 100. Tor der WM in Russland. Immerhin, Argentinien kommt ins Achtefinale. Die ersten beiden Spiele, ein 1:1 gegen WM-Neuling Island mit einem verschossenen Messi-Elfmeter und das 0:3 gegen Kroatien sind teilweise Offenbarungseide der Argentinier, Messi tauchte ab. Dann das bittere Ende: 3:4 gegen Frankreich. Ein Schuss von Messi wird von Mitspieler Gabriel Mercado ins gegnerische Tor abgefälscht. Auch zum 3:4-Anschlusstreffer leistet Messi die Vorarbeit, es reicht aber nicht.

Gegen die Sonder- und Mehrfachbewachung durch die Franzosen kann sich der mittlerweile 31 Jahre alte Messi viel zu selten durchsetzen. Auf den Tag genau zwölf Jahre nach Messis erstem WM-Aus in und gegen Deutschland könnte sein Auftritt am 30. Juni 2018 in Kasan sein letzter bei einer WM gewesen sein. Messi bleibt unvollendet.

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