Borussia Mönchengladbach Tony Jantschke - Gladbachs Mann für alle Fälle

Mönchengladbach · Gladbachs Abwehr-Allrounder Tony Jantschke schwört seine Mannschaft auf die letzten vier Ligaspiele ein und rechnet fest mit der Qualifikation für die Europa League.

 Immer mit einer vorbildlichen Einstellung dabei: Tony Jantschke (r.), hier mit Freiburgs Nils Petersen.

Immer mit einer vorbildlichen Einstellung dabei: Tony Jantschke (r.), hier mit Freiburgs Nils Petersen.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Jetzt geht es für Borussia Mönchengladbach mit Karacho in die entscheidende Phase der Saison. „Ab sofort hat jedes Spiel Pokalcharakter“, sagt Tony Jantschke. Das Verteidiger-Urgestein der Fohlen Elf hat viel erlebt im Club und weiß, wovon er spricht. Seit mehr als zehn Jahren ist er Profi beim fünffachen Deutschen Meister und mit 206 Bundesliga-Einsätzen einer der erfahrensten im Borussen-Team. Jantschke, der mit 16 Jahren ins Jugend-Internat der Borussia kam und im Laufe der Jahre dank seiner vorbildlichen Einstellung bei den Anhängern zum „Fußball-Gott“ emporstieg, ist enorm wichtig für den Teamspirit und ein Mann für alle Fälle im Defensivverbund.

Momentan vertritt er den angeschlagenen Schweizer Jungstar Nico Elvedi (schwere Prellung am Unterschenkel). Das dürfte auch heute Abend in Stuttgart so sein (18.30 Uhr), wo Borussia Mönchengladbach, zwei Punkte hinter Eintracht Frankfurt liegend, als Fünfter das Rennen im Kampf um die Teilnahme an der Champions League neu aufnehmen will. Jantschke: „Es ist brutal eng und deshalb alles möglich. Also nichts wie ran.“

Von Platz drei bis neun ist noch alles möglich

Alles möglich? In der Tat: Borussia Mönchengladbach kann noch Dritter werden, aber auch schlimmstenfalls auf Rang neun abrutschen. Sicher ist indes: Nachdem der FC Bayern und Leipzig das Endspiel im DFB-Pokal bestreiten und garantiert unter den Top-Sechs in der Liga landen, erhält sogar der Tabellensiebte einen Startplatz für die Europa-League-Qualifikation. Die fünft- und sechstplatzierten Teams in der Abschlusstabelle rutschen automatisch in die Gruppenphase. „Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir das nicht schafften“, sagt Jantschke.

Trainer Dieter Hecking muss neben Kapitän Lars Stindl und Elvedi auch auf den „Maestro“ verzichten: Gerade ein bisschen in Schwung gekommen fällt Offensivspieler Raffael nun wegen einer Zerrung in der Wade aus. Umso mehr ruhen die Hoffnungen in der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg auf Alassane Plea und Thorgan Hazard. Während der Franzose immerhin ab und an noch „knipst“, gibt der Gladbach verlassende Nationalspieler aus Belgien (England oder doch Dortmund?) nur noch Rätsel auf. Seit 1143 Minuten (13 Partien) wartet Hazard auf einen Treffer.

Auch Dieter Hecking bereitet die Ladehemmung seines Stürmers Kummer: „Wir brauchen seine Torgefahr.“ Gleichwohl nimmt Gladbachs Coach den Belgier auch in Schutz: „Die ausbaufähige Torausbeute in der Rückrunde nur an ihm festzumachen, ist mir zu billig.“ Nun mussten in der Fußball-Bundesliga schon andere Kaliber als
Thorgan Hazard eine solche Phase in ihrer Karriere durchstehen. So blieb Vedad Ibisevic als Profi des VfB Stuttgart zum Beispiel einst mal 1497 Minuten ohne Treffer.

„Ich habe in einer Negativphase immer und immer wieder im Training aufs Tor geballert. Das wollte Trainer Hennes Weisweiler so, und dann hat es auch bald wieder geklappt“, erinnert sich Herbert Laumen, einer der gefürchtetsten Torjäger in der Frühzeit der Bundesliga, an solche Zeiten. „Thorgan wird schon noch treffen in dieser Saison“, glaubt der zweitbeste Liga-Torschütze bei der niederrheinischen Borussia nach Jupp Heynckes.

Beim abstiegsbedrohten VfB steht Interimstrainer Nico Willig als Nachfolger des freigestellten Markus Weinzierl vor seinem ersten Bundesligaspiel. „Dass ein Trainerwechsel etwas bewirkt, ist klar. Ob man seine Arbeit aus der U 19-Mannschaft aber in den Profibereich übertragen kann, ist fraglich“, sagte der am Saisonende scheidende Gladbach-Coach auf der
Pressekonferenz in dieser Woche.

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