Oberliga Niederrhein Meerbusch: Erst vorbildlich, dann nachlässig

Der Oberligist liegt nach 17 Spielen besser als erwartet. Am Sonntag soll die Ergebniskrise enden.

Oberliga Niederrhein: Meerbusch: Erst vorbildlich, dann nachlässig
Foto: Otto Krschak

Meerbusch. Sie waren eine der positiven Überraschungen der Oberliga. Im Frühjahr entkamen die Fußballer des TuS Bösinghoven noch dem Abstieg. Im Herbst sorgte die Mannschaft von Trainer Olivier Caillas und Robert Palikuca als TSV Meerbusch für Furore. Am 7. Spieltag erklommen sie sogar die Tabellenspitze. Später lagen sie vier Wochen auf Platz zwei. Im November trübte sich die Stimmung allmählich ein. Die Ergebnisse stimmten nicht mehr. 27 Punkte aus 17 Spielen bedeuten heute Rang fünf. Das ist immer noch ein guter Zwischenstand. Der Klassenerhalt ist das erklärte Ziel. Caillas sagt: „Es ist sehr gut gelaufen. Wir haben mit dem Abstiegskampf nichts zu tun gehabt.“ Am Sonntag soll im Heimspiel gegen Kalkum-Wittlaer die 30-Punkte-Marke gebrochen werden.

Die Mannschaft und einzelne Spieler haben sich in den vergangenen Monaten gut entwickelt. Das harte Training der Vorbereitung hat gefruchtet. Vor allem in der ersten Hälfte der Hinrunde präsentierte sich der TSV als Einheit, verteidigte und attackierte im Verbund, kassierte in neun Spielen nur vier Gegentore, stellte mehrere Wochen die beste Abwehr der Liga. Diese Stabilität hatte es im Vorjahr nicht gegeben.

Einige Spieler haben sich in den Vordergrund gespielt. Offensivmann und Dribbler Aleksandar Pranjes gehört zu den erfreulichen Erscheinungen der Oberliga, hat schon neun Treffer erzielt — bester Wert beim TSV vor Kabin Dauser (7) und Dennis Schmidt (6). Über den ehemaligen Wuppertal-Kapitän und früheren Zweitliga-Profi Schmidt sagt Caillas: „Er bringt einen Siegeswillen und die richtige Einstellung mit, auch mal dreckige Siege einzufahren. Er zeigt Präsenz, macht defensiv mit und kann das Team mitreißen.“ Innenverteidiger Robin Kreis habe sich ebenfalls stark entwickelt, sei auf dem Weg zum Führungsspieler. Dem jungen Jan-Paul Staschik attestiert Caillas ein großes Potenzial, „mit dem wir noch Spaß haben werden.“

Bis Mitte Oktober blieben die Meerbuscher unbesiegt. Im 12. Spiel gab es dann aber die 1:4-Niederlage in Hönnepel, die auch in der Höhe überraschte. Der Nimbus war dahin. Dem Team gelang es nicht mehr, die Konzentration über die volle Spielzeit hoch zu halten. Es folgten drei weitere Niederlagen und zwei Remis. Vor allem individuelle Aussetzer brachten den TSV immer wieder um die Punkte, auch wenn die spielerischen Leistungen in Ordnung waren. Caillas: „Wir müssen auch mal dreckig gewinnen, machen aber zu viele einfache Fehler. Es reicht in der Oberliga nicht nur gut Fußball zu spielen. Man muss auch kämpfen. Aber wir sind auf einem guten Weg.“

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