NRW setzte V-Leute in gewaltbereiter Fanszene ein
Düsseldorf (dpa) - Das NRW-Innenministerium hat V-Leute in der gewaltbereiten Fußball-Fanszene eingesetzt. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Piraten im Landtag hervor.
Demnach wurde von 2008 bis 2012 auf bis zu neun sogenannte Vertrauensleute zurückgegriffen.
Es sei ausschließlich darum gegangen, Gewalt und andere schwere Straftaten zu verhindern, hieß es im Ministerium.
„Die staatliche Kontrolle und Bespitzelung von Stadionbesuchern hat ein Ausmaß erreicht, das nicht vereinbar mit einer rechtsstaatlichen Demokratie ist“, kritisierte Frank Herrmann von der Fraktion der Piraten im Landtag. „Die Maßnahmen, die gegen Fußballfans angewendet und auf Initiative der DFL (Deutsche Fußball Liga) zukünftig sogar noch verschärft werden, ähneln mittlerweile denen eines Überwachungsstaats. Der Einsatz von V-Leuten in Fangruppierungen ist unverhältnismäßig.“ Ihr Einsatz sollte sich auf die Bekämpfung von organisierter Kriminalität oder Terrorismus beschränken, forderte Herrmann.