Borussia M’Gladbach Nach üblem Zusammenprall: Nationalspieler Ginter drohte Blindheit

Mönchengladbach · Das verlorene Spitzenspiel der Fohlen hat Weltmeister Matthias Ginter auf der Tribüne verfolgt. Der 24-Jährige war wegen seiner schweren Gesichtsverletzung samt anschließender Operation zum Zuschauen gezwungen gewesen. Bald will er wieder voll ins Training einsteigen.

Borussia M’Gladbach: Nach üblem Zusammenprall: Nationalspieler Ginter drohte Blindheit
Foto: dpa/Marius Becker

Das verlorene Spitzenspiel (1:2) der Gladbacher bei seinem Ex-Klub Dortmund hat Weltmeister Matthias Ginter auf der Tribüne in der ausverkauften BVB-Arena verfolgt. Der 24-jährige Nationalspieler war wegen seiner schweren Gesichtsverletzung (Bruch der Augenhöhle und des Kiefers) samt anschließender Operation zum Zuschauen gezwungen gewesen.

Am 25. November hatte sich der Innenverteidiger im Spiel seiner Fohlen gegen Hannover bei einem üblen Zusammenprall mit Gegenspieler Sarenren Bazee die Blessuren zugezogen. In einem Vereins-Interview („Fohlen-Podcast“) hat Ginter nun verraten hat, wie ernst die Verletzung wirklich wirklich gewesen ist. Demnach hätte er beinahe auf einem Auge nahezu erblinden können. Ginter: „Ich muss zugeben, dass ich im Krankenhaus geweint habe. Nicht unbedingt wegen der Schmerzen, sondern als ich die erste Diagnose bekommen hatte, dass einiges gebrochen ist, dass operiert werden muss – und das die ganze Angelegenheit gar nicht so ungefährlich gewesen ist im Augenbereich. Das Ganze ist sehr bedrückend für mich gewesen.“ Ginter sagte weiter: „Als der Arzt dann meinte, wenn ich nur ein oder zwei Zentimeter anders getroffen worden wäre, hätte es wegen des Auges eine Not-OP sein müssen. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich zu einhundert Prozent hätte erblinden können, aber eine Beeinträchtigung wäre es wohl gewesen, wenn das anders ausgegangen wäre. Von daher hatte ich Glück im Unglück.“

Der Mensch Ginter musste diese Achterbahnfahrt der Emotionen erst einmal sacken lassen. Nicht das erste Mal: Der ehemalige Dortmunder hatte auch hautnah den schrecklichen Bombenanschlag auf den BVB-Mannschaftsbus im April 2017 miterleben müssen. Als er dann im vergangenen April als Zeuge vor dem Dortmunder Landgericht ausgesagt hatte, war Ginter so von seinen Emotionen übermannt worden, dass er mehrmals in Tränen ausgebrochen war. Seit Juli 2017 steht der gebürtige Freiburger bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag. Er sagt: „Gladbach ist für mich wirklich eine zweite Heimat geworden. Ich fühle mich wahnsinnig wohl bei diesem Verein. Der Klub ist sehr homogen, man versteht sich einfach, wir sind ein eingeschworener Haufen. Borussia ist in den vergangenen Jahren ja immer wieder an mir interessiert gewesen, bevor ich dann endgültig gewechselt bin. Das hat mir gezeigt, welche Wertschätzung ich hier habe, auch vom Trainer.“

Seine Comeback-Pläne beschreibt Ginter so: „Ich habe keine Schmerzen mehr, es ist alles gut, ich habe jetzt auch eine spezielle Schutzmaske bekommen. Die Knochen brauchen ihre Zeit, um zusammenzuwachsen. Am 2. Januar bin ich wieder voll im Training.“

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