Nach der Zwangspause Mögliche Szenarien für den Bundesliga-Fußball und Fortuna Düsseldorf

Düsseldorf · Wie geht es weiter nach der Zwangspause? Oder wird die Saison abgebrochen, wie es im Eishockey geschehen ist? Was passiert mit der EM? Am Montag will die DFL mit den Vereinen erste Antworten geben.

 Erst einmal bis mindestens zum 2. April bleiben diese Plätze unbesetzt, und es wird keine Spiele für Fortuna und die Klubs der Bundesliga geben.

Erst einmal bis mindestens zum 2. April bleiben diese Plätze unbesetzt, und es wird keine Spiele für Fortuna und die Klubs der Bundesliga geben.

Foto: dpa/David Young

An einem Samstagnachmittag hat der gemeine Fußball-Fan normalerweise keine Zeit, sich Gedanken zu machen, wie mit Problemen umzugehen ist. Denn die Bundesliga steht dann bei ihm im Mittelpunkt. Das war an diesem Wochenende durch die Unterbrechung der Saison wegen der Corona-Krise gänzlich anders. Wie kann es weitergehen, wenn am 2. April oder vielleicht noch später der Ball in der Liga wieder rollt? Die Deutsche Fußball-Liga wird sich heute mit den möglichen Szenarien beschäftigen.

Saison geht weiter, die Spieltage 26 und 27 werden nachgeholt

Das wäre für alle die schönste Lösung, wenn nach der Zwangspause am 5. April die Fortuna den FC Schalke empfängt und alles seinen (halbwegs) gewohnten Gang wieder aufnimmt. Denn dann wäre auch die Verbreitung des Virus wohl unter Kontrolle und das Risiko der Ansteckung minimiert. Zwar fehlt inzwischen der Glaube daran, aber die Hoffnung ist natürlich groß, dass es so sein könnte. Dann müssten „nur“ zwei Spieltage nachgeholt werden. Ob das dann so funktioniert, dass diese Spieltage komplett neu angesetzt oder zerstückelt unter der Woche absolviert werden, ist nicht klar. Dass es im letztgenannten Fall zu Nachteilen für die Teilnehmer an internationalen Wettbewerben und am DFB-Pokal kommen würde, ist nicht auszuschließen. Also müsste die Saison verlängert werden. Da langfristig in der Liga geplant wird, kann die DFL nicht einfach die Spieltage 26 und 27 so terminieren, dass der Rest der Spieltage um jeweils zwei Wochen nach hinten verschoben wird. Und was passiert mit den Spieltagen 33 und 34, an denen die neun Spiele jeweils zeitgleich angesetzt sind? Käme es dann tatsächlich zum letzten Saisonspiel der Fortuna beim 1. FC Köln? Und wann wären die Relegationsspiele und das Pokal-Finale?

Zudem muss gesichert sein, dass in der Liga bis zum 30. Juni definitiv alle Entscheidungen gefallen sind. Dann laufen die Verträge mit vielen Spielern aus, für die dann vielleicht einen Tag später bei einem Konkurrenten ein neuer Kontrakt gilt.

Die Saison wird vorzeitig abgebrochen – und was dann?

Falls erst Ende April oder erst im Mai wieder gespielt werden könnte, ergibt die (komplette) Fortsetzung der Liga eigentlich keinen Sinn mehr. Vor allem dann, wenn die Europameisterschaft unter allen Umständen ausgetragen werden soll. Der FC Bayern  wäre Meister, Bremen (trotz Nachholspiel in Frankfurt) und Paderborn wären abgestiegen, Fortuna hätte vielleicht doch in einer Relegation noch ein Pflichtspiel. Das hätte mit Chancengleichheit nichts mehr zu tun, denn der Spielplan ist für jede Mannschaft anders (kalkulierbar). Klagen betroffener Vereine wären ebenso logisch wie verständlich.

Eine andere Möglichkeit wäre eine Annullierung der Saison. Es gebe keinen Meister, die Teilnehmer an den europäischen Wettbewerben wären nach aktuellem Tabellenstand zu nennen – was ebenso kritisch wäre. Zudem müsste die Liga vergrößert werden – um die Vereine, die derzeit in der 2. Liga um den Aufstieg kämpfen. So kämen dann die ersten vier Klubs als Aufsteiger hinzu. Im kommenden Jahr würden dann vier, wahrscheinlich aber sechs Klubs wieder absteigen müssen. Das Ganze wäre auf die Ligen nach unten bis zur Regionalliga fortzusetzen.

Fazit: Es wird keine gerechte Lösung geben können. Am Montag wird auch die DFL bei der Generalversammlung nichts Bahnbrechendes präsentieren können, weil kein Mensch absehen kann, wann die Krise vorbei sein wird.

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