Manchester United: Der Primus in der Krise

Manchester United gelingt im Jahr eins nach Alex Ferguson fast nichts.

Manchester United: Der Primus in der Krise
Foto: Reuters

Manchester. Wayne Rooney, Nani, Robin van Persie — an mangelnden großen Namen kann es nicht liegen, dass Manchester United sich derzeit in der größten Krise der letzten Jahrzehnten befindet. In der Liga stehen die „Red Devils“ nach der Niederlage gegen Tottenham nur auf Tabellenplatz sieben, elf Punkte hinter Spitzenreiter Arsenal London. Im FA-Cup flog der Club gegen Underdog Swansea City aus dem Wettbewerb und im Ligapokal setzte es eine peinliche 1:2-Niederlage gegen Tabellenschlusslicht AFC Sunderland. Drei Pflichtspiele in Folge hatte Manchester United zuletzt im Jahr 2001 verloren.

Dass dabei ausgerechnet Alt-Star und Rückhalt Ryan Giggs ein Eigentor schoss, passt ins Bild: United trudelt durch die Saison, schon seit Wochen zeigt die erfolgsverwöhnte Mannschaft noch vor kurzem für unmöglich gehaltene Unsicherheit. Jeder Funken Hoffnung auf Stabilisierung der Leistung — wie zuletzt Mitte Dezember als man sechs Spiele in Folge gewann — werden durch die nächste Niederlagen-Serie im Keim erstickt.

Das Team von Trainer David Moyes — moment, wer? Genau dort sehen viele das Problem: Nach 27 Jahren hat Sir Alex Ferguson das Traineramt im vergangenen Jahr niedergelegt. Dass es sein Nachfolger schwer haben würde, war klar.

Aber wie sehr Ferguson noch über dem Club schwebt, wurde vielleicht erst nach der Niederlage gegen Sunderland deutlich: Tausendfach wurde im Internet die Reaktion von Ferguson und seinem Sitznachbarn Bobby Charlton angeklickt, die ungläubig bis frustriert den Kopf schütteln. In TV-Stationen, Zeitungen und unter Fans wurde die eigentlich belanglose Szene auf der Tribüne diskutiert.

Nachfolger David Moyes bekommt unterdessen Rückendeckung aus dem Verein. Immer wieder wird betont, wie schwer seine Aufgabe sei. Seit der Jahrtausendwende haben die „Red Devils“ keine Saison schlechter als auf Tabellenplatz drei abgeschlossen. Wenn in diesem Jahr die Champions League-Qualifikation nicht gelingt, könnte die Rückendeckung für Moyes indes schnell schwinden.

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