Strategie : Was KFC-Spieler Canto Nielsen im zentralen Mittelfeld bringt
Krefeld Trainer Alexander Voigt lässt in zwei Trainingsgruppen üben. In einer trainieren Reservisten und Talente.
30 Fußballer stehen in diesem Januar auf der Gehaltsliste des KFC Uerdingen. Das ist eine große Menge für einen Verein, dessen Insolvenzverfahren Ende des Monats beendet werden soll und der ja bekanntlich nur eine Mannschaft im Seniorenbereich um Punkte spielen lässt. Nicht umsonst lässt Trainer Alexander Voigt seit dieser Woche in zwei Trainingsgruppen üben. Eine davon für Dauerreservisten und Emporkömmlinge aus der U19, die den Sprung in den Kader schaffen wollen. Neuestes Mitglied in der 30-köpfigen Schar ist Jonathan Canto Nielsen, ein Däne mit mexikanischen Vorfahren, der einen Tag nach seinem 21. Geburtstag am 3. Januar offiziell beim Tabellenletzten der Regionalliga West vorgestellt wurde und die Auswahlmöglichkeiten für Trainer Alexander Voigt im zentralen Mittelfeld noch einmal erhöht.
Gute Eindrücke nach dem ersten Testspiel
Im Testspiel gegen den Oberligisten Teutonia St. Tönis (0:1) tastete sich der junge Mann schon einmal an seine Mannschaftskameraden heran, durfte 90 Minuten mitwirken und die Abläufe kennenlernen. „Er macht sich gut, ist schon gut integriert“, hat der Chefcoach der Uerdinger in den ersten Arbeitstagen festgestellt. In der mit allerlei Nationalitäten gespickten Mannschaft – 17 Spieler allein haben eine doppelte Staatsangehörigkeit – hat sich Canto Nielsen mit seinem guten Englisch schon ganz gut eingelebt, wie Beteiligte berichten. Auch Deutsch zählte im Nachbarland zu seinen ersten Sprachen in der Schule. „Er versteht alles, was man von ihm will“, sagt Dmitry Voronov, der Canto Nielsen bereits im September kennenlernte, als dieser sich auf Probebasis beim KFC vorstellte, der Club aber damals noch keinen erhöhten Bedarf einer Verpflichtung sah. Voronov war damals noch Cheftrainer. „Wir hatten keine Not“, blickt er auf die Zeit vor bald vier Monaten zurück.
Nun ist der Däne wieder da – und wird dauerhaft bleiben. Zumindest erst einmal bis zum Sommer. Dann könnte es nach dem wahrscheinlichen Abstieg eine Zäsur geben. Canto Nielsen ist ein Linksfuß, den Trainer Voigt vorzugsweise im zentralen Mittelfeld sieht, als Sechser oder Achter, also entweder als defensiver oder offensiverer Part. „Er ist eine gute Alternative für uns“, sagt er. „Für den einen oder anderen Spieler wird es nun schwieriger werden. Die Konkurrenz wird uns helfen, noch ein paar Prozent aus jedem herauszukitzeln.“