Randale im Ratinger Stadion: KFC erhebt schwere Vorwürfe gegen das Vorgehen der Polizei

Beim Auswärtsspiel des KFC in Ratingen kam es nach dem Führungstreffer der Ratinger zu Ausschreitungen im Gästeblock. KFC-Offizielle kritisierten den folgenden Polizeieinsatz, bei dem Pfefferspray und Hunde eingesetzt wurden.

Ratingen/Krefeld. Das Niederrheinligaspiel zwischen Germania Ratingen 04/19 und dem KFC Uerdingen am Samstag ist wegen Ausschreitungen im Gästeblock in der zweiten Halbzeit abgebrochen worden. Nach Angaben der Polizei begannen Uerdinger Fans nach dem 2:1-Führungstreffer der Heimmannschaft gegen 19.40 Uhr zu randalieren.

Zunächst gingen 25 Polizeibeamte mit Pfefferspray gegen die Randalierer vor, sie erhielten jedoch nach und nach Unterstützung aus den Nachbarstädten, bis 80 Beamte im Einsatz waren.

Es wurden zwei Polizeibeamte verletzt, einer von ihnen so schwer, dass er stationär ins Krankenhaus aufgenommen werden musste. Ein KFC-Anhänger erlitt eine Verletzung im Bauchraum und wurde in die Essener Uniklinik gebracht. Nach Angaben der dpa wurde auch KFC-Präsident Lakis bei einem Schlichtungsversuch durch Pfefferspray verletzt. Er musste danach zum Notarzt begleitet werden.

Das Spray verletzte auch acht weitere KFC-Anhänger, die anschließend in verschiedenen Krankenhäusern ambulant behandelt wurden. Auch durch einen Hundebiss wurde ein Krefelder verletzt, er konnte das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen.

Im Spielbericht auf der offiziellen KFC-Homepage erhebt der Verein unterdessen schwere Vorwürfe gegen das Vorgehen der Polizei. Dort ist von einem "Rundumschlag" der beteiligten Beamten die Rede. Diese hätten das Pfefferspray demnach auch gegen "Kinder, Frauen oder sonstige unbeteiligte Personen" eingesetzt. Trainer Peter Wongrowitz äußert sich demnach kritisch über das Verhalten einiger KFC-Fans, bezeichnet den Polizeieinsatz jedoch als unverhältnismäßig.

Nach dem Abbruch des Spiels wurden die KFC-Fans per Bus unter Polizeibegleitung zur S-Bahn-Station Düsseldorf-Rath gebracht, von wo sie in Begleitung von Bundespolizisten weiterreisten. Die Rückfahrt verlief nach Angaben der Bundespolizei ruhig.

Bei der Partie waren etwa 500 Zuschauer im Stadion, davon ungefähr 300 Gästefans.

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