KFC Uerdingen Pascal Schmidt - Der verhinderte Spielmacher

Pascal Schmidt kommt beim KFC nicht auf seiner Lieblingsposition zum Zuge — weil das Gedränge in der Offensive so groß ist.

KFC Uerdingen: Pascal Schmidt - Der verhinderte Spielmacher
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Nach 69 Minuten war der Arbeitstag für Pascal Schmidt im Derby gegen den TSV Meerbusch beendet. Der 24-Jährige räumte seinen Posten auf der linken Außenbahn und machte Platz für Takehiro Kubo. Es lief am Sonntag nicht ganz nach dem Geschmack von Schmidt. Und auch sein Trainer Jörn Großkopf sagte: „Er hatte nicht viele Kontakte, nicht viele Bälle. Pascal kann aber immer für Gefahr sorgen.“

Schmidt, der sich als Spielmacher sieht und im Winter von Ex-Trainer Michael Boris vom Regionalligisten SF Lotte nach Krefeld geholt worden war, ist noch nicht ganz angekommen beim KFC. In den ersten Spielen begann er auf dem linken Flügel. Dann saß er zeitweise nur auf der Bank, als sich Florian Abel in der Rolle auf der linken Außenbahn versuchte.

Die linke Seite ist in dieser Saison die schwächere Flanke, auch die mit der größeren personellen Fluktuation — im Vergleich zur rechten, wo Silvio Pagano und Sebastian Hirsch die gegnerischen Linien verlässlich durchbrechen. Schmidt fremdelt noch etwas mit der Aufgabe auf links, auch wenn er diese Position in Lotte schon gespielt hat. Das hört man aus seinen Worten heraus. Er sagt: „Man ist außen mehr auf die Mitspieler angewiesen, dass die Sechser die Bälle nach außen spielen. Zuletzt gegen Oberhausen hat es für mich besser geklappt als jetzt gegen Meerbusch.“

Schmidt war gegen Meerbusch nicht so richtig mittendrin, als die Angriffe rollten. Manchmal zog er ins Zentrum, wechselte mal kurz die Position mit Danny Rankl, um mehr am Spiel teilzunehmen. Als echter Zehner, als Regisseur, hat der 24-Jährige beim KFC noch nie gespielt. Dort aber sieht der Rechtsfuß seine größte Stärke: „Ich kann Abschlüsse und habe die Übersicht, kann gute Bälle spielen.“ Eine Forderung aber formuliert Schmidt nicht: „Ich bin nicht sauer. Ich bin froh, überhaupt zu spielen und gebe mein Bestes.“

Seine Aufgabe, so erzählt er, sei es gewesen, immer wieder Eins-gegen-eins-Duelle und Abschlüsse zu suchen, aber auch viel nach hinten zu arbeiten. Ein Spielmacher, ein Kreativspieler, hat sich in dieser Saison beim KFC nicht wirklich herausgebildet. So bleibt das Offensivspiel flügellastig. Schmidt: „Wir spielen viel über außen und wenig durch die Mitte. Aber wir kommen ja auch durch. Es klappt ja ganz gut.“

Horst Riege, Sportlicher Leiter des KFC, sieht Handlungsbedarf: „Für die Zehner-Position suchen wir einen für die neue Saison. Diese Position fehlt uns. Es mangelt uns an Kreativität.“ Trainer Großkopf sieht Schmidt oder Abel „nicht zwingend nur auf links“, wird sich demnächst im Probetraining aber auch den einen oder anderen neuen Kandidaten anschauen. Im Nachholspiel morgen bei Schwarz-Weiß Essen erwägt der KFC-Trainer ohnehin eine Rotation.

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