Fußball OB Frank Meyer über den KFC: „Lassen uns nicht erpressen“

Krefeld · Mit einer vierseitigen Pressemitteilung hat Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer auf die Anschuldigungen des KFC Uerdingen reagiert, die Stadt würde den Verein in vielerlei Hinsicht nicht unterstützen.

Ein Bild aus gar nicht so langer Vorzeit: Der KFC Uerdingen um Präsident Mikhail Ponomarev (l.) zusammen mit der Stadtspitze um Oberbürgermeister Frank Meyer (M.) an einem Tisch.

Ein Bild aus gar nicht so langer Vorzeit: Der KFC Uerdingen um Präsident Mikhail Ponomarev (l.) zusammen mit der Stadtspitze um Oberbürgermeister Frank Meyer (M.) an einem Tisch.

Foto: Andreas Bischof

Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer hatte bereits unter der Woche angekündigt: „Langsam reißt mir der Geduldsfaden.“ Bezogen war diese Aussage auf Anschuldigungen des KFC Uerdingen, die Stadtspitze würde den Fußball-Drittligisten in vielerlei Hinsicht nicht unterstützen. Jetzt gibt es eine ausführliche Stellungnahme des Oberbürgermeisters. „Die Behauptung, die Stadt Krefeld habe den KFC Uerdingen alleine gelassen und nicht ausreichend unterstützt, empfinde ich als übles Foul. Sie wird nicht dadurch wahrer, dass man sie bei jeder Gelegenheit wiederholt“, zeigt sich Meyer erbost darüber, dass der Vorstand des KFC bei einem Fantreffen öffentlich erneut Kritik an der Zusammenarbeit mit der Stadtspitze geäußert hatte. Meyer: „Der Verein ist Teil der Stadtidentität, viele Krefelder sind mit den Besuchen in der Grotenburg groß geworden. Sie sollen die Spiele des KFC Uerdingen so bald wie möglich wieder im ‚Wohnzimmer‘ des Vereins erleben können.“

Verbindliche Verhandlungen mit dem KFC Uerdingen würden sich jedoch „leider häufig schwierig“ gestalten. Als Beispiel nannte der OB die langen Vertragsverhandlungen über die Gründung einer gemeinsamen Stadiongesellschaft, die von Seiten des Vereins laut Meyer ohne Angaben von Gründen trotz monatelanger Diskussion ohne Angabe von Gründen abgesagt worden war.

Auch in Sachen Stadionsanierung, Suche von Trainingsplätzen für die Jugend- und das Profiteam sowie mögliche Verhandlungen mit der Stadtspitze in Düsseldorf zum Inhalt des Mietvertrags in der Merkur-Arena habe die Stadt „geholfen“ und versucht „mit dem Verein Lösungen zu finden“.

Jetzt scheint für Meyer eine Grenze erreicht zu sein. „Angesichts dieser Gesamtsituation ist dem KFC Uerdingen in den vergangenen Jahren sowohl finanziell als auch organisatorisch eine hohe Aufmerksamkeit seitens der Stadt zugekommen. Wenn die Antwort darauf in Schuldzuweisungen und öffentlichen Angriffen besteht, ist das nicht nur unangemessen, sondern belastet die weiteren Gespräche in unnötiger Weise. Um es ganz deutlich zu sagen: Wir lassen uns nicht erpressen.“ Und weiter: „Die Stadt Krefeld und auch ich persönlich erwarten ab sofort eine faire, verlässliche und jederzeit professionelle Zusammenarbeit. Unter dieser Voraussetzung wird die Stadt Krefeld selbstverständlich weiter konstruktiv mit dem KFC Uerdingen zusammenarbeiten.“

Auf einem Fantreffen in Fischeln hatte KFC-Boss Mikhail Ponomarev unter anderem in Richtung der Stadt gesagt: „Wir sind alleine gelassen worden in den Verhandlungen mit D.Live.“ Mehrere Wochen lang soll es laut dem KFC-Präsidenten keinen Kontakt zwischen dem Büro von Oberbürgermeister Frank Meyer und dem Fußballverein gegeben haben. Jetzt geht Ponomarev öffentlich auf Konfrontationskurs mit Meyer, fordert, dass die Stadt den Verein finanziell unterstützen soll. „Sie haben immer gesagt, dass sie uns helfen würden, wenn wir weiter nicht in Krefeld spielen können, weil die Stadt die Grotenburg nicht fertig bekommt“, grollte Ponomarev.

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