Mit dem Bollerwagen ins Stadion

KFC-Fans helfen an allen Fronten. Ristic verkauft Tickets.

Krefeld. Mit Fahnen, Pauken und Trompeten - und einem Bollerwagen wollen 30 Fans des krisengeschüttelten KFC Uerdingen am Dienstag, 22. Januar, um 18 Uhr von der Linzer Straße in Stahldorf ("Klein-Österreich") aufbrechen und Stimmung machen.

Ziel: das Grotenburg-Stadion, wo abends das Spiel des Fußball-Oberligisten gegen die Bundesliga-Prominenz aus Duisburg (19.30 Uhr) über die Bühne gehen wird - eine von etlichen Maßnahmen auf dem Weg aus der Bredouille. Initiator ist Karl-Heinz Bockstegen, seit ewigen Zeiten glühender Anhänger des Deutschen Pokalsiegers von 1985. "Wir wollen einfach nur helfen", sagt Bockstegen

Auch Insolvenzverwalter Eberhard Stock sieht wieder einen Silberstreifen am Horizont. "Ein Schuldner kann jederzeit den Insolvenzantrag zurücknehmen. Und genau das wird passieren, wenn Aussicht auf Erfolg besteht. Und danach sieht’s im Moment aus. Auch ich bin tief beeindruckt, wie groß das Herz für den KFC ist und wie viele Leute sich für den Verein engagieren."

Spieler wie Christian Knappmann, Luciano Velardi oder Patrick Schnier, die wechselwillig sind, müssen sich also noch ein paar Tage gedulden, ehe sie die Gewissheit haben, zumindest bis zum Saisonende beim KFC gehaltstechnisch auf der sicheren Seite zu sein. Stock: "Das werden die Spieler von mir nach dem Aufeinandertreffen mit Duisburg erfahren. Spätestens dann sehen wir klarer."

Egal, ob der Trainer ein Urgestein in der Fußball-Branche ist wie Aleksandar Ristic. Völlig wurscht, ob der Vorsitzende des KFC Uerdingen der plötzlich zurückgetretene Ralf Houben heißt oder ein anderer das Regiment führt. Es kräht auch kein Hahn danach, ob der fast in Vergessenheit geratene "Cup Schäfer" von der Pokalsiegerelf 1985 Signale aus dem Hessischen sendet oder vielleicht der Ruf nach Matthias Herget laut wird. Die Zukunft des Traditionsvereins hängt auch nicht von Insolvenzverwalter Eberhard Stock ab.

Was vielmehr beeindruckt, ist die bundesweit breite Bewegung, ist die Tatsache, dass die bisherigen "Rettungsmaßnahmen" nicht ungehört verhallen. Der KFC Uerdingen wühlt die Fußball-Herzen auf. Viele Anhänger wollen den finanzschwachen Klub finanziell unterstützen. Das macht Mut und Hoffnung.

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