Fußball Göbel – einer für die rechte Flanke

Krefeld · Der nachverpflichtete Thüringer soll nach langer Verletzungszeit dem KFC offensiv und defensiv helfen.

Patrick Göbel mit dem Trikot des KFC Uerdingen in den Händen.

Patrick Göbel mit dem Trikot des KFC Uerdingen in den Händen.

Foto: KFC

Stefan Krämer und Patrick Göbel – das waren in der Geschichte der beiden Männer, die ihren Beruf in den vergangenen Jahren vornehmlich in der 3. Fußball-Liga ausgeübt haben, immer Begegnungen mit Erinnerungswert. Der eine dirigierte als Trainer seine Mannschaft an der Seitenlinie, der andere versuchte mit seinem Können am Ball dessen Pläne zu durchkreuzen.

„Er war immer ein unangenehmer Gegenspieler“, sagt Uerdingens Trainer Stefan Krämer heute über Göbel und die zahlreichen Duelle. Ein Glück, dass der 53-Jährige den 27-Jährigen nun in seinem Kreise weiß. Künftig werden die Beiden gemeinsame Sache machen auf und neben dem Fußballplatz. Der Neuzugang bringt Qualitäten mit, die der KFC Uerdingen dringend braucht, denn das Schicksal meinte es in der neuen Saison noch nicht gut mit den Krefeldern.

Traoré und van Oooijen müssen noch länger pausieren

Da wären einmal die vermaledeiten Verletzungen der Außenbahnspieler Omar Haktab Traoré und Peter van Ooijen. Traoré, ein Rechtsverteidiger, meldete sich in der vergangenen Woche verletzt erst einmal für die nächsten Wochen ab. Ein Riss des Syndesmosebandes im Sprunggelenk. Eine lange Pause wird prognostiziert. Krämer rechnet vor Weihnachten nicht mehr mit einem Einsatz des gebürtigen Osnabrückers. Der Niederländer van Ooijen, auch für die rechte Seite vorgesehen, leidet weiter an einer hartnäckigen Verletzung im Oberschenkel. Zu früh habe der 28-Jährige wieder mit dem Training begonnen. Dabei sei der kleine Muskelfaserriss ausgewachsen zu einer größeren Blessur, die nun eine ausgedehnte Pause erfordere. Auch für ihn gilt laut KFC-Trainer: Mit einer Rückkehr aufs Spielfeld ist vor der Winterpause nicht mehr zu rechnen.

Am Freitag trainierte Göbel das erste Mal mit der Mannschaft

So liegen die Hoffnungen nun auf dem nachverpflichteten Patrick Göbel, der am Freitag das erste Training am Uerdinger Löschenhofweg absolvieren soll. Es wird für den 27-Jährigen die erste Übungsstunde im Kreise einer Mannschaft nach langer Zeit sein. Sein Vertrag beim Halleschen FC war im Juli nicht mehr verlängert worden, nachdem Göbel im Winter und Frühjahr mit Adduktoren-Beschwerden lange ausgefallen war. Ärzte hatten ihm eine viermonatige Pause vom Sport und eine grundlegende Behandlung empfohlen. Sein letztes Drittligaspiel für den HFC hatte er am 31. Januar gegen Viktoria Köln bestritten. Fortan war er auf den Spielberichtsbögen nicht mehr zu lesen.

Für das Team aus Sachsen-Anhalt kam er in der vergangenen Spielzeit bis damals auf 19 Einsätze, drei Tore und drei Vorlagen. Göbel, der im Winter dem Rat der Mediziner nachgekommen war, sagte Mitte September dem Portal 3.liga-online.de: „Es war nach heutigem Stand meine beste Entscheidung.“

Krämer will sich am Freitag ein Bild über den Fitnesszustand machen: „Er ist ein gestandener Drittliga-Spieler“, sagt er. Klar ist: Ein Einsatz am Samstag im Heimspiel gegen den FC Bayern München U23 kommt zu früh. Göbel bringe einige Schlüssel-Qualitäten mit: „Er kann rechts vorne wie hinten spielen, ist gut im Zweikampf und beherrscht Standards gut.“ Darauf dürfte es in Zukunft über die rechte Seite noch mehr ankommen, um torgefährliche Szenen zu kreieren, an denen es in den ersten drei Saisonspielen beim KFC noch deutlich mangelte. Einer, der weiß, wie er sich im Eins-gegen-Eins durchsetzen kann. Seine „extrem offensive“ Ausrichtung dürfte jedoch auch zur Folge haben, dass Göbel für seine Vorstöße auf dem Platz eine defensive Absicherung hinter sich benötigt.

Bei Regionalligist Lok Leipzig
hat sich der 27-Jährige fitgehalten

Still geworden war es um den 27-jährigen Familienvater indes nicht geworden seit dem Aus in Halle. Leser der BILD-Zeitung erfuhren von seiner verschobenen feierlichen Trauung mit Frau Lisa. Das Paar ließ sich an der Saale glücklich Arm in Arm fotografieren.

Gegenüber seinem alten Arbeitgeber hegte er keinen Groll, nutzte die Gelegenheit im Juli für Werbung in eigener Sache. Er sei zu 100 Prozent fit, könne jede Vorbereitung mitmachen. Beim Regionalligisten Lok Leipzig hielt er sich auf Trab, wie er Liga3-online. de erzählte. Er wolle nach einer Unterschrift nicht sechs Wochen irgendwo brauchen, er wolle auf den Punkt fit sein.

Dass dies nun beim KFC gelingen soll, darauf hoffen die Verantwortlichen des Tabellen-Achtzehnten.

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