KFC Uerdingen Konrads Credo: Nächste Woche mit anderem Gesicht

Krefeld · Uerdingens Mittelfeldspieler Manuel Konrad spricht nach dem 0:2 in Lautern auf dem Betzenberg die Charakterfrage an.

Unzufriedene Uerdinger (v.l.): Christopher Schorch, Stefan Aigner und Manuel Conrad.

Unzufriedene Uerdinger (v.l.): Christopher Schorch, Stefan Aigner und Manuel Conrad.

Foto: Revierfoto

Uerdingens Trainer Stefan Krämer sprach vor der Heimfahrt von Kaiserslautern nach Krefeld am Samstagabend von einer Busreise, die „nun gefühlt zehn Stunden dauern“ werde. Die Gedanken kreisten da um diese 0:2-Niederlage, ihre Entstehung und ihren Verlauf.

21 176 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion waren Zeuge geworden einer Krefelder Mannschaft, die nicht alles unternommen hatte, um die vierte Saisonpleite abzuwenden, die sich nicht den aggressiven Pfälzern mit gleicher Verve entgegenstellte, wie man es sich aus Sicht der mitgereisten 2000 KFC-Fans gewünscht hätte. Das Spiel erinnerte mit seinem gleichen Ausgang an die Darbietung der Krefelder vor einem Monat in Karlsruhe, als der KFC auch dort nicht die angemessene Zweikampfführung an den Tag legte, um die stürmischen Gastgeber zu bremsen.

Aigner: „Wir haben die Lauterer zum Spielen eingeladen“

Stefan Aigner hatte den Mangel ausgemacht: „Wir waren nicht so griffig und aggressiv wie der FCK. Seine Chance, als ihm in der 73. Minute nach einer Ecke der Ball unvermittelt vor die Füße sprang, war die beste Uerdinger Gelegenheit. „Wir haben die Lauterer zum Spielen eingeladen“, führte er fort. Der eingewechselte Maximilian Beister stand neben sich, bei einer Hereingabe Kefkirs traf der unbehelligte 28-Jährige den Ball nicht richtig. Ein Torschuss resultierte daraus nicht. Erstaunlich für einen Mann dieser Klasse.

Doch war diese Szene bezeichnende für den Arbeitstag der Mannschaft. Sie war nicht auf der Höhe. Trainer Stefan Krämer sagt: „Wir hatten nach der 25. Minute zu viele leichte Ballverluste im Zentrum im Übergangsspiel, waren nicht präsent genug.“

Reisinger: „Die 3. Liga ist ein Abnutzungskampf“

Auch nach der Halbzeit, als der Kaiserslauterer Christoph Hemlein an der Strafraumgrenze Raum und Zeit besaß, um seinen Distanzschuss zum 2:0 anzusetzen, stellte sich ihm kein Krefelder entschlossen in den Weg. Krämers Assistent Stefan Reisinger sagte am Sonntag nach dem Morgentraining: „Die 3. Liga ist ein Abnutzungskampf. Es geht um Zweikampfführung, das Durchsetzungsvermögen im letzten Drittel, das Zupacken bei Chancen. Da waren wir schwächer als Lautern.“ Mea culpa, meine Schuld. KFC-Spieler und sogar Trainer Stefan Krämer besannen sich auf Selbstkritik. Mittelfeldspieler Manuel Konrad sagte: „Für unsere Qualität und den Tabellenplatz war es zu wenig. So gewinnt man nicht auf dem Betzenberg.“

Krämer zur Startaufstellung: „Da lag ich daneben“

Krämer ließ sogar erkennen, dass er mit seiner Startaufstellung nicht zufrieden war: „Da lag ich daneben, auch mit den ersten beiden Einwechslungen.“ Das waren namentlich Johannes Dörfler und eben Beister gewesen. Sie vermochten dem Spiel keine Wendung zu geben. Häufig hat Trainer Krämer in dieser Saison schon die Ausgeglichenheit der 3. Liga betont, die Reisinger mit den Worten „Kämpfen, malochen und durchsetzen wollen“ zusammenfasst. In Karlsruhe und Kaiserslautern hat sich die Nachlässigkeit in zwei Niederlagen gespiegelt. So wirkte dann auch der finanziell aufgepäppelte Aufstiegsanwärter aus Krefeld antastbar, vor allem im Vergleich mit einer ebenso starken Mannschaft aus Kaiserslautern, die trotz des Rückstandes in der Tabelle noch zu den Favoriten auf den Aufstieg gezählt werden darf. Manuel Konrad sagte: „Niederlagen gehören dazu. Wenn du nicht 100 Prozent bringst, dann hast du gegen jeden Gegner in der 3 . Liga Probleme. Es ist klar, dass wir hier nicht einfach durchmarschieren. Jetzt zählt der Charakter und den haben wir. Wir werden nächste Woche ein anderes Gesicht zeigen.“

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