KFC Uerdingen KFC und der späte Schock

Lange führt das Team 2:1, sieht wie der sichere Sieger aus, verschießt einen Elfmeter und bekommt dann noch das 2:2 gegen Velbert.

KFC Uerdingen: KFC und der späte Schock
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. André Pawlak dreht sich um. Ein kleines Winken, darauf ein kurzer Applaus in Richtung der Gegentribüne. Rund 50 mitgereiste Fans aus Velbert feierten ihren Ex-Trainer 90 Minuten lang. Danach wendet sich der KFC-Trainer wieder dem Kabinengang zu, schlägt mit der Faust auf seinen Oberschenkel.

Der Ärger war groß. Kein Wunder, mit dem 2:2 gegen die SSVg Velbert konnten die Uerdinger nicht zufrieden sein. Pawlak sagt: „Die Leistung der Mannschaft stimmte, das Ergebnis nicht.“ Lange sah der KFC wie der sichere Sieger aus, führte bis in die Nachspielzeit 2:1. Der eingewechselte Charles Takyi hätte mit einem Elfmeter (89.) den elften Sieg in Serie perfekt machen können, doch er scheiterte an Velbert-Keeper Philipp Sprenger. Zwei Minuten später glich Keisuke Ota zum 2:2 aus und rettete den Velbertern quasi mit dem zweiten Schuss aufs Tor noch das Remis.

KFC Uerdingen - Velbert
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Doch das war nicht das einzige, womit Pawlak und der KFC Uerdingen an diesem Abend haderten. Schiedsrichter Marco Lechtenberg erwischte keinen guten Tag. In der 68. Minute schickte er nach einem vermeintlichen Ellbogenschlag Johannes Dörfler mit Rot vom Feld. Damit fehlt der Flügelspieler beim Gipfeltreffen am Mittwoch in Schonnebeck.

Pawlak sagt: „Da waren auf beiden Seiten heute sehr komische Entscheidungen dabei. Die Rote Karte war ein Witz.“ Doch müssen sich die Uerdinger auch an die eigene Nase fassen. Schon in der achten Minute behinderten sich Timo Achenbach und Leon Binder gegenseitig im 16er, Velbert-Stürmer Niklas Andersen war der Nutznießer und erzielte das 1:0 für die Gäste. Spielerisch lief nicht alles zusammen beim KFC. Die beste Gelegenheit hatte zunächst Danny Rankl (16.), als er den Ball nach scharfer Flanke von Dörfler knapp verpasste.

Doch wenn es spielerisch nicht so läuft, kommt der KFC über die Standards. Binnen fünf Minuten drehten die Uerdinger das Spiel. Beide Tore fielen nach einer Ecke. Zunächst nutzte Tanju Öztürk die Velberter Unordnung, nickte zum 1:1 ein. Kurz darauf brachte Timo Achenbach den Ball scharf rein, Leon Binder hielt den Kopf rein und drückte den Ball unhaltbar ins lange Eck. Noch vor der Pause traf Kai Schwertfeger vor 2016 Zuschauern in der Grotenburg nur den Pfosten, ebenso wie Danny Rankl (77.), der nach dem Spiel mit Verdacht auf einen Nasenbeinbruch ins Krankenhaus musste.

Pawlak sagt: „Wir hatte mehrfach die Chance, den Deckel drauf zu machen, und das haben wir nicht gemacht.“ Dazu gehört auch, dass Charles Takyi den Strafstoß lasch vergab. Halb hoch in die rechte Ecke, dankbar für jeden Torwart. Pawlak: „Er hat sich dem Druck gestellt. Springt der Torwart in die andere Ecke ist der Ball sicher verwandelt.“

Trotz nummerischer Unterzahl ließ der KFC in der Schlussphase defensiv nichts zu. Erst in der Nachspielzeit, als Keisuke Ota der Ball nach missglücktem Klärungsmanöver vor die Füße fiel, herrschte Unordnung. Der Japaner fackelte nicht lange und schoss den Ball links unten ins Eck.

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