KFC Uerdingen Wie KFC-Trainer Krämer mit der Krise umgeht

Krefeld · Drei Niederlagen in Folge hat es beim KFC Uerdingen schon Jahre nicht mehr gegeben. Trainer Stefan Krämer erklärt, wie er mit der Situation umgeht.

Trainer Stefan Krämer behält trotz der zuletzt wenig erfolgreichen Spiele seine positive Haltung.

Trainer Stefan Krämer behält trotz der zuletzt wenig erfolgreichen Spiele seine positive Haltung.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Drei Niederlagen in Folge, das hat es in den vergangenen Jahren beim KFC Uerdingen nicht gegeben, seit es mit dem Club unter seinem Mäzen Mikhail Ponomarev steil nach oben geht. Das ist ein sportlicher Anachronismus.

Es passt irgendwie nicht in die Zeit seit Sommer 2016. Hauptinvestor Ponomarev gibt das hohe Tempo vor. Und bisher hielt die Mannschaft auch Schritt. Nun aber, im November 2018, ist es ungemütlich geworden. Der Aufstiegsanwärter droht vom Kurs abzukommen. Im Umfeld ist erste Ungeduld zu spüren, erstes Misstrauen in Teilen der Anhängerschaft auch gegenüber Trainer Stefan Krämer und der Mannschaft.

Der Trainer weiß um die hohen Erwartungshaltung im Club

Gegenlenken ist angesagt. Nächster Versuch: Das Auswärtsspiel am Samstag bei Schlusslicht Eintracht Braunschweig. „Man muss als Trainer die Qualität haben, sich nur auf das Tagesgeschäft mit der Mannschaft zu konzentrieren und sich Nullkommanull mit den Dingen außerhalb zu beschäftigen“, sagt der Uerdinger Coach in diesen Tagen. „Ich kümmere mich nur um die Dinge, die ich beeinflussen kann.“ Krämer kennt die Erwartungshaltung, das Ziel 2. Liga.

Der 51-Jährige ist kein Fantast, er hat schon zu Saisonbeginn, als sein Team noch auf einer Erfolgswelle ritt, gemahnt, es könnten im Laufe der Saison auch andere Zeiten anbrechen. Er wusste, es würde in der 3. Liga, die er so gut kennt, nicht einfach immer so unbeschwert und fröhlich weitergehen. Dass es jetzt soweit ist, löst bei Krämer keine Panik aus: „Aktionismus ist jetzt total falsch. Es wird keine neuen Rituale geben. Wir werden gewisse Abläufe überprüfen. Dinge, die monatelang gut liefen, werden nicht in Frage gestellt. Manche Reize werden wir neu setzen.“

Seine Ansprache, seinen Umgang mit den Spielern, will er nicht ändern: „Ich werde Spieler nicht jetzt wie Dreck behandeln. Ich werde weiter seriös und respektvoll mit ihnen umgehen. In einer anderen Weise werde ich nicht arbeiten.“

Zweifel an seiner Arbeit hat der KFC-Trainer nicht: „Ich bin extrem überzeugt, dass wir gemeinsam aus der Phase wieder herauskommen, wenn wir die Nerven bewahren. Und so lange ich nicht nervös werden, braucht auch kein anderer nervös werden.“ Eine kurze Pause. Dann sagt er: „Ich weiß aber auch, dass Profifußball und Geduld nicht immer zusammenpassen.“

Krämer: „Ich bevorzuge es, Feuer mit Feuer zu bekämpfen“

Wie will er sein Team packen, was muss besser werden in Braunschweig? Krämer erwartet den gleichen Aufwand, den seine Mannschaft auch bei der unglücklichen 1:2-Niederlage in Osnabrück am Montagabend anbot: „Wir müssen die Überzeugung haben, gegen den Ball besser und bei Standards konzentrierter sein. Das ist eine klare Sache der Konzentration.“ Anknüpfen an die solide Leistung vom Montag an der Bremer Brücke: „Wir haben uns dort als echte Einheit präsentiert, alles reingefeuert.“

Krämer will genau hinsehen, wer sich anbietet, wer dieses Pensum noch einmal abliefern kann. Er will sich außerdem wie immer die Einschätzungen der Scouts einholen, die Verfassung der Spieler beäugen, aber auch sein Bauchgefühl sprechen lassen.

Beeindruckt von der Negativserie ist Krämer zumindest nicht: „Ich bevorzuge es, Feuer mit Feuer zu bekämpfen“, sagt er. Soll heißen: Noch mehr Offensivspieler? Mittelstürmer Stefan Aigner mit Nebenmann? Das ist möglich.

Angriff soll ja bekanntlich die beste Verteidigung sein – auch im Fußball.

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