Neuer Trainer Der KFC und Stefan Krämer: Erinnerungen an den Erfolgsrausch

Zwei Tage nach dem 4:2 gegen Zwickau holt der KFC Trainer Stefan Krämer zurück. Wie vor zwei Jahren erhofft man sich einen Schub im Aufstiegsrennen.

 In der Zeit des größten Erfolgs: Stefan Krämer gestikuliert während des Hinspiels gegen Waldhof Mannheim im ersten Aufstiegsduell 2018.

In der Zeit des größten Erfolgs: Stefan Krämer gestikuliert während des Hinspiels gegen Waldhof Mannheim im ersten Aufstiegsduell 2018.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die Parallele ist auffällig: Vor genau zwei Jahren, am 15. März, musste der damalige KFC-Trainer Michael Wiesinger sein Büro in den Katakomben der Grotenburg räumen. Wenige Stunden später bezog Stefan Krämer das Zimmer unter der Haupttribüne. Wiesinger ging als Trainer, der den KFC auf Rang zwei in der Tabelle geführt hatte. Die Entwicklung der Mannschaft aber gab Präsident Mikhail Ponomarev offenbar zu denken. Kein Sieg nach der Winterpause - nach dem 2:2 gegen Rot-Weiß Essen war Schluss. Der Investor, der in Meerbusch wohnt, wollte einen neuen Impuls setzen. Das fruchtete: Krämer siegte und siegte, holte elf Siege in zwölf Partien mit teilweise begeisterndem Fußball. Nach den Aufstiegsduellen mit Waldhof Mannheim war der Aufstieg in die 3.Liga perfekt. Sieben Monate später, im Januar 2019, war Krämer dann seinen Job los, nach zwei Niederlagen zu Beginn der Rückrunde. Immer noch lag er mit seiner Mannschaft da in Schlagdistanz zur Spitze. Seit Dienstagmittag ist Krämer als Cheftrainer zurück beim KFC. Er soll es noch einmal machen wie vor zwei Jahren: Im Schlussspurt in den elf restlichen Ligaspielen. Der KFC befand sich damals wie im Rausch.

Das Thema Aufstieg ist
noch nicht vom Tisch

Das Thema Aufstieg brachte sie zusammen, entzweite sie, machte sie jetzt wieder zu Partnern. „Mit Stefan Krämer haben wir den größten Erfolg unserer jüngeren Vereinsgeschichte eingefahren“, ließ sich Mikhail Ponomarev zitieren: „Wir glauben daran, dass wir den Klub in dieser Konstellation sportlich weiter voranbringen werden.“ Offenbar ist die Zielsetzung 2.Liga beim Hauptinvestor und Alleinentscheider, der den Klub seit 2016 großzügig alimentiert, weiter sehr ambitioniert, trotz der durchwachsenen Erfahrungen, die der KFC bisher in der 3.Liga gesammelt hat. Das Konzept, mit einer teuren und sehr erfahrenen Mannschaft sowie einiger Altstars die Liga aufzumischen, hat sich bisher als untauglich erwiesen.

Für das bisherige Duo um Teamchef Stefan Reisinger und Trainer Daniel Steuernagel (30 Punkte aus 18 Spielen seit der Demission Heiko Vogels) heißt das: Einreihen. Steuernagel soll ein Angebot des Klubs vorliegen, im Trainerstab zu bleiben. Reisinger hat keine Trainerlizenz für die 3.Liga, will seinen Lehrgang zum Fußball-Lehrer aber im Sommer beginnen und soll Teamchef bleiben. Der Vertrag Steuernagels, im Oktober erst dazugeholt, läuft im Sommer aus. Reisinger arbeitete schon vor zwei Jahren mit Krämer zusammen. Er ist die große Konstante auf der Trainerbank des KFC seit 2017, hinter den Kulissen ein Mann für alle Fälle, und sagt: „Es hat mit ihm super Spaß gemacht. Es war eine erfolgreiche Zeit mit Stefan Krämer. Daran wollen wir anknüpfen.“

Krämer kam in seiner Zeit in 33 Ligaspielen auf 23 Siege, holte 71 Punkte. Ein Schnitt von 2,15 pro Partie. Viele davon holte er allerdings in der Regionalliga. Seit der Entlassung Krämers blieben Nachfolger wie Norbert Meier, Frank Heinemann oder Heiko Vogel dagegen eher erfolglos. Diese Trainerwechsel verpufften in ihrer Wirkung. Reisinger und Steuernagel kommen auf 1,66 Punkte. Sie haben den KFC seit Oktober stabilisiert, in ruhige Fahrwasser geführt, die Krise im Herbst beendet. Nach einem starken Endspurt in der Hinrunde spielten die Krefelder allerdings eine wechselhafte Rückrunde mit Leistungsschwankungen.

In Mannheim könnte der KFC am Freitag ins Aufstiegsrennen zurückkehren - mit Krämer an der Seitenlinie.

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