3. Liga Der KFC Uerdingen und das Training beim SC Bayer: Noch sind Fragen offen

Krefeld · Der SC Bayer lässt den Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen ab Sommer in seinem Stadion trainieren – wann und wie ist aber noch nicht wirklich geklärt.

Eine Luftaufnahme der Sportplätze am Löschenhofweg.

Eine Luftaufnahme der Sportplätze am Löschenhofweg.

Foto: Ja/Jürgen Brefort

Derzeit stemmen die Fußballer des KFC Uerdingen noch Hanteln im eigenen Wohnzimmer oder unternehmen individuell Läufe an der frischen Luft. An ein Platztraining ist noch nicht zu denken. Bis Sonntag, 19. April, gilt der Erlass der Kontaktsperre in NRW, die Fußballplätze in Krefeld sind noch geschlossen. Platztraining, das war ja schon in den vergangenen Wintermonaten immer ein Problem gewesen, das höchstes Improvisationsgeschick der handelnden Personen um Teamchef Stefan Reisinger einforderte. Die Uerdinger zogen umher, mal an der Grotenburg, mal am Sprödentalplatz, mal in Osterath, dann für längere Zeit in Vorst. Ausgewichen wurde sogar einmal ins Rather Waldstadion in Düsseldorf.

Grotenburg fällt als Trainingsplatz weg

Wenn die Grotenburg ab Sommer umfassend saniert werden soll, fällt sie für die Uerdinger als Trainingsfläche gänzlich weg. Dementsprechend hat es zwischen dem Klub und dem SC Bayer Uerdingen schon eine Absichtserklärung gegeben. Der Mehrsparten-Verein am Löschenhofweg hat angeboten, dass der Drittligist den großen Platz mit Tribüne und Laufbahn für seine Übungen nutzen darf. „Über Details haben wir aber noch nicht gesprochen“, sagte SC-Bayer-Vize Jörg Heydel vor Ostern. Der Geschäftsführer fügt an: „Außer der Absichtserklärung gibt es bisher nichts. Gespräche gestalten sich aktuell auch eher schwierig in der Corona-Krise.“

Die Verantwortlichen seien in guten Gesprächen, lässt der KFC ausrichten. Es gebe noch keinen neuen Stand. Die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Pandemie überlagert aktuell viele Prozesse. Der KFC muss abwarten, ob die laufende Saison überhaupt zu Ende gespielt werden kann. Star-Spieler Kevin Großkreutz hat jüngst schon vorgeschlagen, die Saison abzubrechen. Die Manager der Liga aber stellten vor Ostern noch einmal klar: Sie wollen die Spielzeit noch regulär beenden. Geisterspiele werden aber abgelehnt.

Der KFC braucht für seine Lizenzunterlagen an den DFB für die kommende Saison einen geeigneten Trainingsplatz, der Profibedingungen erfüllt. Nicht jeder Rasenplatz kommt da in Frage, auch für die eigenen Ansprüche. Das Stadion am Löschenhofweg aber hat die offiziellen Fifa-Maße: 105 Meter lang und 68 Meter breit. Größer also als die üblichen 90 mal 60 Meter. Die Grotenburg, ebenfalls eine städtische Anlage, konnte wegen des anstehenden Umbaus dafür nicht mehr herhalten. Es brauchte also eine schnelle Alternative. Es ging darum, Zeit zu gewinnen. Ende Februar kam die Stadt auf den Mehrspartenverein zu.

Heydel und der SC Bayer sagten Ja, Fragen aber sind noch offen. „Die Absichtserklärung heißt: Wir stellen uns für ein Jahr zur Verfügung. Unterschrieben aber ist noch nichts“, sagt Heydel. Die genauen Trainingszeiten müssten abgestimmt werden, denn auf dem Platz mit Laufbahn am Löschenhofweg sind auch Krefelder Schulen zu Gast, zudem gehen abends die Leichtathleten auf die Bahn oder die Wurfanlagen. Umherfliegende Fußbälle wären da nur störend. Eine weitere Frage ist auch, wie die Pflege des Platzes künftig aussehen soll. „Ein Profiklub hat ganz andere Anforderungen an einen Platz. Wir machen eine ganz normale Pflege für unsere Amateurmannschaften“, sagt Heydel: „Ein Profiteam trainiert mitunter zweimal am Tag und will im Sommer und Winter einen ordentlichen Platz. Das ist ein enormer Aufwand. Wir wollen da ungern in die Bredouille geraten.“ Die nächsten Wochen werden also für die Verantwortlichen beider Seiten noch einmal beratungsintensiv.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort