Fußball : KFC Uerdingen: Tom Boere ist der Mann der Stunde
Krefeld Der 26-jährige Tom Boere ist im Sturmzentrum der Krefelder zur Zeit gesetzt. Nach seiner Verpflichtung avancierte der Niederländer zur Soforthilfe beim KFC Uerdingen.
Bei Tom Boeres Ankunft in seinem neuen Verein trat ihm ein Mann auf Anhieb helfend zur Seite. Stefan Reisinger, Ende August noch Co-Trainer beim KFC Uerdingen, unterstützte den Niederländer bei seinen ersten Schritten in Deutschland. Der gelernte Bankkaufmann Reisinger führte den 26-Jährigen schnell ein in die deutsche Bürokratie mit ihren zahlreichen Verästelungen, Formularen und Anmeldungen. Natürlich regelte er als Fachmann auch die Angelegenheiten mit dem Geldhaus, und er war dabei, als die Unterlagen im letzten Moment noch beim Westdeutschen Fußballverband eingereicht wurden. Viel Zeit verbrachten die beiden Männer in den ersten Tagen miteinander. Das half dabei, dass sich der neue Stürmer, der da kurz vor Ladenschluss des Transfermarktes aus Twente Enschede nach Krefeld gewechselt war, schnell integrieren konnte und nicht auf sich alleine gestellt war in diesem fremden Deutschland, das heute nach knapp zwei Monaten im KFC-Trikot aber gar nicht mehr so fremd ist.
Boere hat sich gut eingelebt in der neuen Mannschaft. Mehr als das: Er ist schon so etwas wie eine tragende Säule im Team von Stefan Reisinger, der mittlerweile Teamchef ist. Der Stürmer spricht zwar nach wie vor Englisch mit seinen Mitspielern, das hindert ihn aber nicht daran, ein fester Bestandteil des Spiels zu sein. Sowohl nach vorne, wie auch nach hinten. Reisinger nennt seinen Angreifer seinen „ersten Defensivspieler.“ Denn der Niederländer hat sich nicht nur mit seinen drei Treffern in sechs Ligaspielen einen Namen gemacht, er arbeitet auch viel für die Mannschaft mit. Vorne läuft Boere die gegnerischen Verteidiger im Aufbauspiel an. Bei eigenem Ballbesitz ist er an vorderster Front ebenfalls sehr wertvoll. „Er wird als Zielspieler gesucht. Er kann Bälle festmachen und spielt mit“, sagt Reisinger.
Wer den Mann aus Breda da Woche für Woche über den Rasen rennen und springen sieht, der erkennt, mit welchem Elan der Stürmer bei der Sache ist. Man findet ihn nicht bloß vorne am und im Strafraum, sondern auch beim Verteidigen des eigenen Tores. Er gewinnt Kopfballduelle bei hohen Flanken, er kann Bälle ablegen. Ein Sicherheitsrisiko für die eigene Mannschaft stellte er bei seinen Rettungsaktionen in der Luft und am Boden noch nicht dar – was bei dem einen oder anderen grobschlächtigeren Kollegen in der Branche schon immer mal wieder ein Problem war, wenn sie sich in bester Absicht als Verteidiger verdient machen wollten.