Fußball : KFC Uerdingen: So hat Kefkir Großkreutz links überholt
Trainer Stefan Krämer ist voll des Lobes für den Offensivspieler, der den Weltmeister auf der linken Seite verdrängt hat.
Krefeld. Die Saison von Oguzhan Kefkir hat eigentlich erst so richtig am 4. August begonnen. Streng genommen an diesem Samstagnachmittag um 15.15 Uhr, bei 35 Grad im schönen kleinen Stadion am Dallenbergweg. Der KFC Uerdingen spielte zu dieser Zeit gerade bei den Würzburger Kickers, war soeben mit 1:0 durch Ali Ibrahimaj in Führung gegangen. Ibrahimaj hatte den Auftrag, über die linke Flanke zu attackieren. Die Position, die eine Woche zuvor gegen die Spielvereinigung Unterhaching noch dem Weltmeister von 2014, Kevin Großkreutz, zugeteilt war.
Es war ein Versuch. Großkreutz spielte an diesem Tag dafür als rechter Verteidiger, dichtete die Seite ab, hielt die Linie, baute das Spiel mit auf, bis heute tut er das verlässlich. Die linke Außenbahn bekam er nicht mehr zu Gesicht. Denn in der 55. Minute betrat Kefkir das Spielfeld und fügte sich gleich mal standesgemäß mit einem Kunstschuss ein. Aus spitzem Winkel erzielte er mit seinem starken linken Fuß in der 76. Minute die Vorentscheidung.
Besser kann man sich den Einstand in der noch jungen Saison nicht ausmalen. Bis heute hat der 27-Jährige aus Wuppertal seine Sache auf links gut gemacht. Er ist in der neuen Mannschaft für die linke Seite jetzt ein fester Bestandteil geworden. Kevin Großkreutz war dort gegen Unterhaching noch blass geblieben. Da war Kefkir gar nicht im Kader gewesen. Das offensive Eins-gegen-Eins auf der engen Außenbahn war eher nicht die Sache des früheren Dortmunders Großkreutz. Mit seiner Antrittsschnelligkeit und seiner Beidfüßigkeit ist Kefkir auf dieser Position aber eine Waffe. Ein Spieler, der vorangeht, der selbstbewusst Verantwortung übernehmen will, sich Freistöße nimmt, Ecken tritt, Abschlüsse sucht, wie bei seinem Treffer zum Ausgleich gegen Meppen.