3. Liga KFC Uerdingen: Jürgen Press übernimmt als Cheftrainer

Krefeld · Der KFC Uerdingen trifft im Nachholspiel am Mai-Feiertag auf den Aufstiegsanwärter und will dreifach punkten.

 Jürgen Press (r.) und Hayk Hovakimyan (Noah Company) haben die Zusammenarbeit zwischen dem Fußballlehrer und dem KFC im Krefelder Hof besiegelt.

Jürgen Press (r.) und Hayk Hovakimyan (Noah Company) haben die Zusammenarbeit zwischen dem Fußballlehrer und dem KFC im Krefelder Hof besiegelt.

Foto: KFC Uerdingen

Am späten Freitagmittag hat der KFC Uerdingen seinen neuen Cheftrainer auf Zeit vorgestellt. Jürgen Press, 55-jähriger Fußballlehrer, wird ab Montag gemeinsam mit Stefan Reisinger den Drittligisten betreuen. „Ich bedanke mich für das Vertrauen, das seitens des KFC in mich gesetzt wird, und werde alles mir mögliche einbringen, um gemeinsam unser Ziel, den Klassenerhalt, zu erreichen“, sagt Press, der von Investor Roman Gevorkyan herzlich willkommen geheißen wurde. „Wir sind uns sicher, dass Jürgen Press und Stefan Reisinger gemeinsam mit harter Arbeit unseren KFC in der Dritten Liga halten werden“, so Gevorkyan. Zunächst aber wird Reisinger noch einmal selber als Cheftrainer auf der Bank Platz nehmen.

Mit Versagensangst braucht man dem 39-Jährigen im Abstiegskampf nicht kommen. Der Mann aus Landshut ist ein Zeitgenosse, der als ehemaliger Bundesliga-Stürmer immer auf Angriff und Eroberung gepolt war. Seine Worte betonen mehr die Chance als das Risiko. Es ginge jedoch viel zu weit, ihn als Hasardeur zu bezeichnen. Er weiß, dass im modernen Fußball neben einer mutigen Herangehensweise auch die defensive Absicherung für den Erfolg zählt. An seiner Angriffslust ändert das aber wenig, auch nicht vor dem Spiel am Samstag gegen den Aufstiegsanwärter Dynamo Dresden, der mit einem Sieg über den KFC Uerdingen von Stefan Reisinger an die Tabellenspitze zurückkehren könnte.

Das hieße im Umkehrschluss: Die Krefelder lägen nach 34 Partien weiter in der Abstiegszone auf Rang 17. Doch allein die Begegnung mit dem hohen Favoriten aus Sachsen, die andernorts die Vorfreude wegen des eigenen Erfolgsdrucks im Tabellenkeller und der wohl niedrigen Erfolgsaussichten trüben würde, soll beim KFC und seiner Mannschaft alle Kräfte freisetzen. „Es ist eine geile Konstellation gegen eine starke Mannschaft“, sagt Reisinger, dem man die gute Laune ansieht. „Ich will immer auf Sieg spielen. Uns helfen nur drei Punkte.“ Die exklusive Fernsehpräsenz für das Nachholspiel am Mai-Feiertag in Liga drei in Lotte käme noch hinzu: „Wer da keinen Bock hat, der muss mir das Trikot geben“, scherzt der 39-Jährige.

„Wir sehen die Chance. Im Training sprühen wir vor Selbstvertrauen“, sagt auch Kapitän Assani Lukimya vor dem Duell mit Dresden, der auch der Uerdinger Anhängerschaft Mut macht: „Wir sind nicht chancenlos.“ Nun müsse man das gute Gefühl auch im Spiel umsetzen. Es wird das letzte Spiel unter Reisingers alleiniger Regie werden, das die Uerdinger austragen, denn seine vom Deutschen Fußball Bund gewährte Amtszeit als Übergangstrainer läuft ab.

Dresden trotz Sieg gegen
den MSV nicht ganz zufrieden

Gegner Dynamo hatte unter der Woche nach dem Trainerwechsel von Markus Kauczinski zu Alexander Schmidt einen 1:0-Sieg gegen den MSV Duisburg gelandet. Spielbestimmende Dresdner, die aber erst nach 77 Minuten das Führungstor schossen, hoffen nun auf die Trendwende nach erfolglosen Vorwochen samt Quarantäne. „Ich war nicht ganz zufrieden: Es gab Phasen, da haben wir zu viel zugelassen. Man hat gesehen, dass wir viel Arbeit vor uns haben. Ich kann jetzt nicht sagen: Alles top. Es war nicht alles top“, sagte Coach Alexander Schmidt.

Stefan Reisinger hob im Vorfeld der Partie auch die individuelle Qualität im Dynamo-Kader hervor. „Vor allem, was sie nachlegen können“, habe ihn beeindruckt. Auf solch eine Kaderbreite muss der KFC in den letzten Saisonspielen verzichten. 15 Feldspieler zählte Reisinger vor dem Abschlusstraining am Freitag. An der Übersichtlichkeit des Angebots wird sich bis zum Saisonfinale am 22. Mai nicht mehr viel ändern. Drei bis vier A-Junioren, die nach einer Testung ab der kommenden Woche mit der Drittliga-Mannschaft trainieren sollen, seien höchstens für die Aufgabe im Niederrheinpokal gegen den MSV Duisburg vorgesehen, so Reisinger, der ja auch Teammanager ist. Dennoch: Eine Taktik des Abwartens ist für ihn kein Thema: „Wir wollen uns zeigen, haben Selbstvertrauen getankt.“

Drei Punkte wären angesichts der Tabellenkonstellation Balsam für die Nerven der Krefelder im Abstiegskampf. „Alle Augen sind auf uns gerichtet am Wochenende“, weiß Reisinger um die Brisanz des Spiels. Danach wird der 39-Jährige zumindest auf dem Papier wieder in die zweite Reihe rücken.

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