Bankspieler KFC Uerdingen: Patrick Pflücke hofft auf die Beförderung

Der Offensivspieler hat sich mit seinem Ausgleichstor in Münster für die Startelf des KFC Uerdingen beworben.

 Rolle als Bankspieler: Patrick Pflücke hat in dieser Saison fünf Spiele für den KFC bestritten, wurde aber drei Mal ein- und zwei Mal zur Halbzeit ausgewechselt.

Rolle als Bankspieler: Patrick Pflücke hat in dieser Saison fünf Spiele für den KFC bestritten, wurde aber drei Mal ein- und zwei Mal zur Halbzeit ausgewechselt.

Foto: Revierfoto

Auf dem Instagram-Profil von Patrick Pflücke findet sich ein Leitspruch, der wohl auch nicht von ungefähr zur noch jungen Karriere des Fußballers passt. „Strive für Greatness“ hat der 22-Jährige da hineingeschrieben, das Streben nach Großartigkeit. Ist das nun bloß wieder so eine Übertreibung im ohnehin nahe am Größenwahn agierenden Profifußball-Betrieb? Oder kann man da wirklich einen ernst gemeinten Wunsch dieses jungen Mannes herauslesen, der im vergangenen September aus der U23 von Borussia Dortmund zum KFC Uerdingen in die 3. Liga wechselte, um den Aufstieg und den Sprung nach oben zu schaffen?

Sein Fernschuss in Münster, der in der 84. Minute den Weg ins gegnerische Tor fand und das Resultat von 1:1 besiegelte, war jedenfalls so ein Zeichen, dass mit Patrick Pflücke noch zu rechnen sein kann in der Zukunft. Ein kurzer Gedanke, ein Schuss, der zielgenau im Tor einschlägt (hier im Video). „Er wollte den Schuss genau dorthin haben“, war sich Mitspieler Adriano Grimaldi nach dem Spiel sicher, der den jungen Sachsen ja jeden Tag im Training beobachtet und seine Fähigkeiten kennt: „Das macht er überragend. Als Einwechselspieler ist er super. Er hat Vertrauen in seine Fähigkeiten.“

Nach starker Rückrunde
trotzdem auf der Bank

Dass Pflücke jedoch nach einer für ihn guten Rückrunde in der neuen Saison noch nicht über den Rang eines Reservisten hinausgekommen ist, ist jedenfalls erstaunlich, wohl aber auch den Umbauarbeiten im Sommer geschuldet. Im offensiven Mittelfeld setzte Trainer Heiko Vogel in den ersten Spielen auf Leute wie Roberto Rodriguez, Franck Evina, Christian Kinsombi, Boubacar Barry, Stefan Aigner und Tobias Rühle. Pflücke erhielt nur phasenweise Einsatzzeit. In der Rückrunde war der der 22-Jährige jedenfalls ein belebendes Element im Spiel. Er ist dribbelstark, kann kombinieren, ist ball- und passsicher. „Für einen Einwechselspieler ist es wichtig, Aktionen zu haben. Er muss Impulse setzen“, sagt KFC-Neuzugang Oliver Steurer, der Pflücke noch aus Dortmunder Zeiten kennt. Das hat der Offensivspieler in Münster geschafft. Zusammen mit seinem ebenfalls von der Bank gekommene Tobias Rühle, der ihm vorlegte, sicherte er den Uerdingern einen Punkt.

Pflücke zeigte das, was wichtig war im Krefelder Spiel – was aber auch vermisst wurde nach diesen 90 Minuten: die Konsequenz im Abschluss. Den Treffer setzen zu wollen, egal wie. Zur Not auch mal aus der Distanz, wenn sich die Chance ergibt. „Er hat es mal nicht so kompliziert gemacht“, lobte ihn Trainer Heiko Vogel. Er hat die Ecke anvisiert, wie er es auch schon oft im Training gemacht hat.“ Einfach mal schießen, das sprach Vogel dann wenige Momente später noch aus. Das hätte sich der Chefcoach von seinen Mannen in Münster häufiger gewünscht, auch in der Vergangenheit, als er schonmal anregte, man müsse den Torerfolg auch mal erzwingen – er meinte: nicht immer nur versuchen, alles zu erspielen.

Startet Pflücke am Sonntag
gegen Braunschweig?

Pflücke sprach nach dem Spiel von „verlorenen Punkten“, was seinen Anspruch untermauert. Als er den Ball 18 Meter zentral vor dem Münsteraner Tor von Rühle entgegennahm, da hätte er auch noch einmal abspielen können. Tat er aber nicht. „Es war die richtige Entscheidung“, sagte Pflücke. Und die Zukunft? Ein Startplatz in der ersten Elf gegen Eintracht Braunschweig am Sonntag? „Ich mache das im Spiel und Training, was ich beeinflussen kann. Mein Anspruch ist es, von Beginn an zu spielen nach dieser Rückrunde.“

Dann trat er seinen Weg in die Kabine an. Als Joker, der gestochen hatte und auf eine Beförderung zum Stammspieler hofft. Nach dem Pokal-Aus gegen Borussia Dortmund schrieb er auf Instagram: „Man muss immer nach vorne blicken. Es kommt alles zurück, solange man auch alles dafür tut.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort