Fußball KFC Uerdingen muss die Trendwende einleiten

Krefeld · Die Mannschaft des KFC Uerdingen sind mit ihrer Krise in guter Gesellschaft, weil alle Spitzenteams schwächeln.

 Üben, üben, üben lautet das Credo von Trainer Norbert Meier. Assani Lukimya (v.l.), Kevin Großkreutz, Dennis Chessa und Dominic Maroh versuchen es.

Üben, üben, üben lautet das Credo von Trainer Norbert Meier. Assani Lukimya (v.l.), Kevin Großkreutz, Dennis Chessa und Dominic Maroh versuchen es.

Foto: imago/Revierfoto/Revierfoto

Wenn man so will, durchlebt der KFC Uerdingen gerade zur Unzeit eine sportliche Krise. Seit fünf Spielen hat er nicht mehr gewonnen, nur einen Punkt von möglichen 15 geholt. Zu wenig für das Selbstverständnis und die Ansprüche. Doch abgehängt sind die Krefelder im Rennen um die vorderen drei Plätze der 3. Liga noch nicht. Denn auch die Konkurrenz schwächelt. An den vergangenen beiden Spieltagen gewannen die ersten sechs Teams der Liga nur ganze zwei Spiele – dies gelang allein Wehen Wiesbaden, das in der Hinrunde noch der Musik hinterher lief, nun mit vier Siegen in Folge auf Relegationsrang drei vorgerückt ist. Ansonsten verlief der Aufstiegskampf zuletzt eher wie ein Schneckenrennen.

Trainer Meier: „Ohne Not kommen wir aus dem Rhythmus“

Das alles aber dürfte für die Spieler und Trainer des KFC Uerdingen nur ein schwacher Trost sein. Das Team ließ nach einer Führung in Großaspach nach, verlor mit 2:3. „Es war eine Verkettung fehlerhaften Verhaltens. Ohne Not kommen wir aus dem Rhythmus“, kritisierte Trainer Norbert Meier.

Erneut war es ein Gegentreffer, der eine nachhaltige Wirkung auf das Geschehen hatte. Die Uerdinger, bis dahin spielbestimmend und in Führung liegend, kamen aus dem Tritt, fielen in alte Muster zurück, wurden zu passiv, setzten nicht mehr mit letzter Konsequenz nach. „Man ist drin, aber eine Szene verändert das ganze Spiel“, sagte Meier, der für die Zukunft fordert: „Da müssen wir nach dem 1:1 stabil bleiben. Da haben wir uns zurückgezogen.“

Zugang Lukimya als Sinnbild für die Unzulänglichkeiten

Spieler trafen falsche Entscheidungen – so wie Assani Lukimya vor dem 1:3, als er statt den Ball zu Torwart René Vollath zurück zu köpfen das Spielgerät annahm, am eigenen Strafraum zum Dribbling ansetzte, ehe ihm der Ball vom Fuß weggespitzelt wurde. Dazu noch ein unglücklicher Elfmeter-Pfiff vor dem 1:2. Doch alles in allem wirkte der KFC nicht gefestigt genug, um den Gegentreffer zu verkraften. Das hatte man schon in den vergangenen Spielen gesehen. Beispielhaft war die 2:3-Niederlage in Meppen, als die Krefelder binnen elf Minuten eine 2:0-Führung verspielten.

Norbert Meier will nicht so weit in die Zukunft schauen, vielmehr mit der Mannschaft in der Gegenwart die „Hausaufgaben machen“, wie es im Sport gerne heißt. Also: Üben, üben, üben. Den Fokus auf die eigene Leistung legen. Die eigenen Fehler nachhaltig minimieren. Oder auch anders ausgedrückt: „Wir befinden uns in einem Prozess, den wir weiter betreiben werden“, sagt Meier: „Wir müssen uns weiterentwickeln. Es ist aber alles nicht so einfach. Wir hatten viele Chancen, um die Führung weiter auszubauen.“

Aufgabe heißt jetzt – Freimachen von Fantastereien

Der KFC-Coach verweist auf die guten ersten 35 Minuten seiner Mannschaft in Großaspach, als noch alles nach Plan lief, als man den Gegner in Schach hielt. Das nimmt er als positiven Aspekt mit aus dem Spiel. Im Training will Meier in den nächsten Tagen das Umschaltspiel in beide Richtungen forcieren. Zudem soll seine Mannschaft noch kompakter stehen. Auch das Pressing und Gegenpressing steht vermehrt auf dem Lehrplan.

Es zählt in Uerdingen nur das Hier und Jetzt, nicht irgendwelche Gedanken an die 2. Liga. Meier: „Wir müssen uns von den Fantastereien freimachen und unser Spiel spielen, nur auf uns gucken.“

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