KF Uerdingen KFC Uerdingen: Lakis macht den Weg für Ponomarev frei

Am Samstag legte der KFC-Vorsitzende sein Amt nieder, am Sonntag bestellte der Verwaltungsrat den Russen zum Nachfolger.

 Achteinhalb Jahre vereint: Lakis und der Grotifant.

Achteinhalb Jahre vereint: Lakis und der Grotifant.

Krefeld. Mit einer persönlichen Erklärung ist Agissilaos Lakis Kourkoudialos am Samstag als Vorsitzender des KFC Uerdingen zurückgetreten. Im Kommunique, das der Clubboss an den Verwaltungsrat und die Medien schickte, erklärte der Unternehmer seinen sofortigen Rücktritt nach knapp achteinhalbjährige Amtszeit.

Lakis verabschiedete sich mit versöhnlichen Worten und wünschte seinem potenziellen Nachfolger Mikhail Ponomarev alles Gute für die Zukunft. Persönliche Motive, seine Gesundheit und seine Familie, seien die Gründe für den Schritt gewesen. In dem Schreiben heißt es: „De facto habe ich mich schon seit Anfang dieses Jahres aus dem operativen Geschäft des Vereins zurückgezogen.“ Er stehe zukünftig für keine offizielle Funktion mehr zur Verfügung. Wenn es aber gewünscht sei, stehe er dem Verein weiter mit Rat und Tat oder als Sponsor bei. Wörtlich schreibt Lakis: „Abschließen möchte ich sagen, dass es für mich alles in allem wunderbare Jahre beim KFC waren, die ich um nichts in der Welt missen möchte.“

Verbitterung über sein Aus ist in den Zeilen nicht zu vernehmen. Das Zeichen des Bulletins aber ist offensichtlich: Lakis bestimmt sein Ende beim KFC selbst — er griff einer möglichen Abberufung durch den Verwaltungsrat voraus. Lakis wählte nicht mehr die große Bühne für seinen Abschied, wie er sie so oft in den Jahren für verschiedene Anlässe genutzt hatte. Lakis ging leise.

Wie aber geht es nun weiter beim KFC?

Die vom Verwaltungsrat einberufene außerordentliche Mitgliederversammlung ist nach dem Rücktritt Lakis’ obsolet. Die mögliche Abberufung des ersten Vorsitzenden war der einzige Tagesordnungspunkt. Der Verwaltungsrat um Chef Andreas Galland hat stattdessen zu einem Fantreffen am Dienstagabend (19.05 Uhr) mit Diskussionen und dem neuen Trainer André Pawlak und der neuen Mannschaft, soweit diese schon vor Ort ist, geladen. Treffpunkt ist die Gaststätte Gietz an der Marienstraße in Fischeln.

Nach Lakis’ Rücktritt hat der Verwaltungsrat am Sonntag Mikhail Ponomarev für die laufende Amtsperiode zum Vorstandsvorsitzenden des KFC Uerdingen bestellt. Die Amtszeit endet damit im Oktober 2017. Ponomarev hat die Wahl angenommen. Der Verwaltungsrat hat Ponomarev gebeten, ihm kurzfristig Vorschläge für die Wahl der weiteren Mitglieder des Vorstands zu unterbreiten.

Auch Galland kannte am Sonntag mögliche Kandidaten nicht, konnte nicht sagen, ob der Vorstand künftig nur mit Ponomarev-Getreuen besetzt sein werde. Qua Satzung sind drei KFC-Vorstände vorgesehen, zwei sind nötig, damit der Verein handlungsfähig ist. Aktuell ist er es nicht. Das soll sich noch in dieser Woche ändern.

In seiner Pressemitteilung machte Lakis zwar keine finanziellen Forderung gegenüber dem Verein deutlich. Das kann aber noch kommen, schließlich könnte der Unternehmer seine Darlehen an den KFC zurückfordern. In der Bilanz des Geschäftsjahres 2014 hatte Lakis die Verbindlichkeiten des KFC gegenüber ihm auf etwa 1,6 Millionen Euro taxiert. Galland sagt: „Aktuell liegen dem Verein keine finanziellen Forderungen des Herrn Lakis vor. Diese Sache wird Lakis dann mit dem neuen Vorstand diskutieren müssen.“ Zum Rücktritt sagte Galland: „Es ist besser so, als wenn eine Abberufung notwendig gewesen wäre. Herr Lakis hat sich in seiner Zeit beim KFC schließlich sehr verdient gemacht.“

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