Neuzugang beim KFC Uerdingen Die Franck-Evina-Story

Krefeld · Franck Evina ist gerade erst 19 Jahre alt geworden – trotzdem gilt er schon als einer der großen Hoffnungsträger für den KFC Uerdingen.

Franck Evina überzeugte durch eine starke Vorbereitung und könnte schon am Sonntag zu Saisonbeginn in der Startelf des KFC Uerdingen stehen.

Franck Evina überzeugte durch eine starke Vorbereitung und könnte schon am Sonntag zu Saisonbeginn in der Startelf des KFC Uerdingen stehen.

Foto: Revierfoto

Der Profifußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Eines, in dem kurzfristige Transfers mittlerweile an der Tagesordnung stehen. Ausstiegsklauseln die gezogen werden, Ausleihen über ein, manchmal sogar zwei Jahre. Alles normal. Gepaart mit Verletzungen kann dies einen Kader ganz fix, ganz schön durcheinanderwirbeln. Plötzlich stehen andere Spieler im Fokus.

Eine solche Situation erlebt gerade auch der KFC Uerdingen. Wenige Tage vor dem Start in die dritte Liga am Sonntag (14 Uhr) gegen Halle ist die Lage in der Uerdinger Offensive angespannt. Nach dem Abgang von Maximillian Beister sowie den Verletzungen von Adriano Grimaldi und Osayamen Osawe heißt der KFC-Hoffnungsträger nun Franck Evina. Vor knapp zwei Wochen feierte der Stürmer seinen 19. Geburtstag, spielt trotz seines jungen Alters eine zentrale Rolle im 4-1-4-1-System von Trainer Heiko Vogel.

Evina ist der neue Mittelstürmer, soll dort seine Antrittsschnelligkeit ebenso einbringen wie seine Athletik. Trotz einer Körpergröße von nur 1,77 Metern ist Evina körperlich robust, kann auch mal einen Ball festmachen. Vogel setzt auf ihn, das wurde auch beim letzten Test gegen den belgischen Erstligisten Sporting Charleroi bewusst (1:2). Evina spielte 75 Minuten in der Sturmspitze, machte seine Sache gegen gut verteidigende Belgier solide. Vogel war mit der Leistung zufrieden, sagt: „Die Qualität des Gegners war hoch, er hatte es nicht ganz einfach, machte seine Sache aber gut.“

Evina war einer der Wunschspieler von Heiko Vogel, beide kennen und schätzen sich aus gemeinsamen Zeiten in der Jugend des FC Bayern München. Dort, wo für Evina alles begann, wo er einen Profivertrag besitzt und bereits Luft im Konzert der ganz Großen schnuppern durfte. Als 13-Jähriger kam der in Yaoundé, Kamerun, geborene Evina vom SV Neuperlach, einem kleinen Münchner Stadtteilverein, zu den großen Bayern, durchlief dort die gesamte Jugendabteilung und spielte anschließend unter Heiko Vogel bei der Bayern-Reserve in der Regionalliga-Bayern. Im April 2018 debütierte er als damals 17-Jähriger in der Bundesliga, stand beim 4:1-Sieg über Eintracht Frankfurt in der Startelf und durfte 66 Minuten an der Seite von Mats Hummels, Corentin Tolisso und Sandro Wagner stürmen.

Von den Bayern-Amateuren wurde Evina im vergangenen Winter zu Holstein Kiel ausgeliehen, kam in der zweiten Bundesliga zwar auf neun Kurzeinsätze, konnte sich dabei aber kaum beweisen. Die Leihe wurde vorzeitig abgebrochen, danach ging es zum KFC. Evina spielte sowohl bei Bayern II, als auch zuletzt in Kiel meist auf dem Flügel, doch Vogel sieht seinen ehemaligen Schützling mehr im Zentrum. Dort absolvierte er auch den Großteil der Vorbereitung, ein Umstand mit dem Evina gut leben kann, wie er im Gespräch mit uns sagt: „Die Position des Mittelstürmers ist meine Lieblingsposition. In der Jugend habe ich schon immer im Zentrum gespielt, da fühle ich mich wohl.“

Die Chancen, dass Evina auch beim Auftakt gegen Halle als Mittelstürmer agieren darf, sind hoch. Er selber sei „zuversichtlich, dass wir es nächste Woche besser machen“. Sein Trainer Vogel geht trotz der durchwachsenen Leistung aus dem letzten Testspiel ebenfalls positiv an die kommenden Aufgaben. Änderungen in der Startelf behält sich der Trainer vor, sagt: „Ich warte gerne die ganze Trainingswoche ab.“ Nach individuellem Lauftraining am Sonntag hatte die Mannschaft am Montag frei. In den kommenden Tagen wird wie gewohnt zweimal pro Tag trainiert.

Ein Fragezeichen steht aber noch hinter dem Ort. Nach der Rückkehr aus dem Trainingslager war der Platzzustand in der Grotenburg „katastrophal“ wie Vogel sagt, der sich fassungslos und sauer auf die Arbeit der Stadt Krefeld zeigte. „Ich weiß nicht was da gemacht wurde, aber auf diesem Rasen können wir nicht trainieren. Da ist die Gesundheit der Spieler ernsthaft gefährdet.“ Ein Training in der Düsseldorfer Arena wird es nicht geben.

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