Defensiv stabil Neue Tugend bringt dem KFC Uerdingen sieben Punkte aus drei Spielen

Mit drei Siegen auf fremden Platz in Folge klettert der KFC Uerdingen in der Auswärtstabelle auf Platz drei – Auch, weil die Defensive stabiler ist.

Die Uerdinger Defensive um Innenverteidiger Assani Lukimya (l.) und Jan Kirchhoff (r.) ließ in den letzten drei Punktspielen nur ein Gegentor zu. Gegen Magdeburg (hier Christian Beck, M.) und am vergangenen Wochenende beim TSV 1860 München stand die Null.

Die Uerdinger Defensive um Innenverteidiger Assani Lukimya (l.) und Jan Kirchhoff (r.) ließ in den letzten drei Punktspielen nur ein Gegentor zu. Gegen Magdeburg (hier Christian Beck, M.) und am vergangenen Wochenende beim TSV 1860 München stand die Null.

Foto: Revierfoto

Stefan Reisinger ist ein Trainer, der mit einigen seiner heutigen Spieler noch selbst Fußballduelle ausgefochten hat. Als Stürmer in der ersten und zweiten Liga hat der heute 38-Jährige da schon früh Bekanntschaft gemacht. Dass man sich später mal beim Drittligisten KFC Uerdingen wiedersehen würde, war damals noch undenkbar. So zum Beispiel mit Jan Kirchhoff und Assani Lukimya. Am 13.  April 2013 traf Reisinger sogar doppelt für Fortuna Düsseldorf beim 2:2 gegen Werder Bremen mit Verteidiger Lukimya. Er weiß noch heute zu berichten: „Lukimya ist schon eine Kante, auch im Luftkampf. Er ist eine Hausnummer.“

Auch mit Jan Kirchhoff als Innenverteidiger duellierte sich der heutige KFC-Teamchef in den vergangenen Tagen. Er kennt die Stärken des 28-Jährigen, den er bevorzugt in der zentralen Abwehr einsetzen will – und nicht unbedingt auf der Secher-Position vor der Abwehr. „Ich sehe ihn als Innenverteidiger besser aufgehoben“, sagt Reisinger: „Ich weiß, wie schwer es ist, gegen ihn zu spielen mit seiner Größe, dem Stellungs- und Kopfballspiel.“

Nur ein Gegentor in den
letzten drei Punktspielen

Der Teamchef vertraut zusammen mit Trainer Daniel Steuernagel auf das Duo in der Innenverteidigung. Eingebettet in der Viererkette mit Rechtsverteidiger Alexander Bittroff und Linksverteidiger Christian Dorda hat sich da eine Reihe eingespielt, die einen stabilen Eindruck hinterließ in den vergangenen drei Punktspielen.

Reisinger hat, seit er die Mannschaft von Heiko Vogel übernommen hat, auch Adam Matuschyk wieder in die erste Elf aufgenommen. Der Pole ist als eine Art Ordnungshüter vor der Abwehr mit Jean-Manuel Mbom eine stabilisierende Kraft. Doch nicht nur die einzelnen Spieler sind es, die die neue Defensivstärke ausmachen. „Die Defensive fängt vorne an“, sagt Reisinger über sein Credo. Soll heißen: Niemand ist von der Arbeit gegen den Ball ausgenommen. „Es ist ein Verdienst der ganzen Mannschaft. Man gewinnt zusammen und man verliert zusammen“, sagt der 38-Jährige.

So ist es gelungen in den vergangenen drei Partien nur ein Gegentor zuzulassen. Gegen Magdeburg (0:0) und gegen 1860 München am Wochenende (1:0) behielten die Uerdinger sogar eine weiße Weste. Und es zeigt sich dann auch ein Trumpf, den man wegen der hohen individuellen Qualität im Kader auch bemerken sollte. Selbst wenn das Offensivspiel immer noch nicht so richtig durchschlagend ist, können Einzelaktionen so den Sieg bringen, wenn hinten die Null steht. Beispiel: Matuschyks Distanzschuss zum 1:0 in München. Es war der dritte Auswärts-Erfolg in dieser Saison im sechsten Spiel. Mit elf Punkten sind die Uerdinger damit auf Rang drei der Auswärtstabelle. Nur sieben Gegentore fielen in den Partien.

„Jeder Spieler wird darauf vorbereitet, auf was es für ihn ankommt im Spiel“, sagt Stefan Reisinger. Da ist viel Kommunikation. Vor dem Sieg in München erzählte das Trainerduo Reisinger/Steuernagel, wie sie sich die Arbeit aufteilen: Reisinger nahm sich die Defensivspieler zur Seite, Steuernagel die Offensiven. Wie sich die beiden das auf dem Platz vorstellen, ist gut am Spiel des Niederländers Tom Boere zu erkennen. Der Stürmer rackert für andere mit. Er ist der erste Anläufer an vorderster Front. Dort, wo die Defensive beginnt aus Sicht Reisingers und Steuernagels.

Allerdings ist für dieses Spiel gegen den Ball auch ein hohes Maß an körperlicher Ausdauer nötig. Dort, wo Reisinger zuletzt ein Defizit ausmachte. „Daran müssen wir weiter arbeiten. Ich kann auch nur gut verteidigen, wenn ich die körperliche Basis habe. Das ist ein Prozess. Wir müssen 95 Minuten hochkonzentriert sein. Spiele werden ja am Ende entschieden. Da müssen wir immer wach sein bis zum Ende.“

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