2:1 KFC Uerdingen belohnt sich für harte Arbeit

Der KFC Uerdingen hatte zuletzt stets viel Aufwand betrieben – erst am Wochenende in Zwickau zahlte er sich mit drei Punkten aus.

 Franck Evina (v.l.), Boubacar Barry, Assani Lukimya und die anderen KFC-Spieler konnten sich erstmals in dieser Saison bei den mitgereisten Fans mit einem Auswärtssieg bedanken.

Franck Evina (v.l.), Boubacar Barry, Assani Lukimya und die anderen KFC-Spieler konnten sich erstmals in dieser Saison bei den mitgereisten Fans mit einem Auswärtssieg bedanken.

Foto: Revierfoto

Christian Dorda hatte eine selbsterfüllende Prophezeiung in die Wege geleitet. In der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim FSV Zwickau sprach der 30-jährige Verteidiger des KFC Uerdingen seinen festen Glauben aus, die Partie am Samstag zu gewinnen. Es klang am vergangenen Donnerstag noch ein bisschen nach dem berühmten Pfeifen im Walde, angesichts der Negativergebnisse der vergangenen Wochen. Doch wer Dordas verschmitztes Lächeln damals vor Augen hatte, konnte schon ahnen, dass da jemand einem neuen Mut Ausdruck gegeben hatte.

Diese Entschlossenheit der KFC-Mannschaft sah man dann auch über weite Strecken der Partie in Zwickau. Sie mündete in den zweiten Saisonsieg, den vierten Ligasieg überhaupt erst in diesem Jahr 2019 bei 27 Versuchen. Das zeigt aber auch, dass man vorsichtig sein sollte mit Prognosen, dieser Mannschaft nun eine goldene Zukunft und den Beginn einer langen Erfolgsgeschichte anzudichten. Doch die Art und Weise des Sieges dürfte die Verantwortlichen und Fans rund um die Grotenburg ruhiger schlafen lassen in den nächsten Tagen.

Erleichterung bei
Trainer Heiko Vogel

Dorda ließ sich im Fernsehinterview im Moment des Triumphes direkt nach dem Spiel sogar eine Art „Ansage an die Liga“ in den Mund legen, sein Trainer Heiko Vogel tat dies jedoch nicht. Er verwies lieber darauf, am kommenden Montag im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim erst einmal nachzulegen. Wohl aber kann festgehalten werden, dass sich die Uerdinger diesen 2:1-Sieg, der Mitte der zweiten Hälfte allerdings gehörig auf der Kippe stand, redlich verdient haben. „Endlich sind wir belohnt worden“, sagte Trainer Heiko Vogel voller Erleichterung. Die Treueschwüre seines Chefs Mikhail Ponomarev ihm gegenüber wären bei einer erneuten verdienten Niederlage wie in Essen wohl auf eine weitere Probe gestellt worden.

Der KFC zeigte in Zwickau ein anderes Gesicht als zuletzt: Er beließ es diesmal nicht mit einer oder zwei hochkarätigen Einschussmöglichkeiten. Die Gäste verbuchten eine Handvoll guter Chancen, frühzeitig die Führung auszubauen und damit keine große Spannung mehr zuzulassen. Der KFC setzte immer wieder nach, versuchte es immer wieder aufs Neue, das Tor und die Wende zu erzwingen. Die Arbeit auf dem Feld zahlte sich diesmal aus. Das 2:1 in der zweiten Minute der Nachspielzeit war der Lohn der harten Arbeit.

Viel Aufwand, wenig Ertrag
in den vergangenen Wochen

Viel Aufwand betrieben hatten die Uerdinger auch schon in den vergangenen Wochen, nicht unbedingt im verlorenen Pokalspiel in Essen, aber in den Ligaspielen zuvor. Doch sie brachten sich selbst um den Ertrag. Sei es durch schlampiges Spiel in Überzahl gegen Braunschweig, oder durch eigene leichte Fehler im Abwehrverhalten. „Ich hoffe, dass das jetzt die Trendwende ist“, sagte Dorda nach dem Spiel in Zwickau, der nach einem Freistoß zum Sieg getroffen hatte.

Auf den richtigen Weg gebracht hatte die Uerdinger in Zwickau aber ein Mann, der vor zwei Wochen noch gar nicht im Team war. Tom Boere traf mit der ersten Chance der Gäste, was sich als befreiend für die Krefelder entpuppte. „Tom hat diese Klasse“, sagte Vogel später. „Er hat sie im Training schon gezeigt. Er ist ein sensationell guter Neuzugang. Dafür haben wir ihn geholt.“ Boere gab das Lob an die Mannschaft zurück: „Wir hätten vielleicht noch früher das zweite Tor machen können. Wir haben aber einen großen Kampfgeist gezeigt“, sagte der 26-Jährige.

Eine Punkteteilung hätte Vogel nicht gereicht, sagte der Trainer selbst auf der Pressekonferenz, als er danach gefragt wurde, warum er in den Schlussminuten in einer offenen Partie mehr Risiko ging und auf Sieg spielen ließ. „Ich war mit dem 1:1 nicht zufrieden. Wir haben einige Spiele gehabt, in denen wir uns nicht belohnt hatten. Im Zweifel gibt es bei mir kein Zurückweichen.“

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