KFC in der Sackgasse?

Der 4:1-Derbysieg gegen Fischeln ist Balsam auf die Seele der Fans – dennoch droht weiterer Ärger.

Krefeld. Vom Aufstieg spricht längst niemand mehr, das Derby ist seit Mittwoch Vergangenheit. Mit dem 4:1 (3:0)-Erfolg des KFC Uerdingen im Stadtderby gegen den VfR Fischeln und einem Tor von Ailton leistete die Mannschaft ein wenig Wiedergutmachung für die Enttäuschungen der vergangenen Wochen.

Gleichwohl drücken den Klub mehr als die ungewisse Zukunft die Querelen der Gegenwart. Der Klub, der unter dem Vorsitzenden Lakis angetreten war, um Schlagzeilen durch gutes Fußballspielen zu machen, produziert diese nun mehr abseits des Rasens - auch als Klub der Umfaller. Seit Wochenbeginn hagelt es täglich Rücktritte.

Am Montag trat Stefan Kaiser vom Vorsitz des Verwaltungsrates zurück, am späten Dienstag Abend quittierte Norbert Kalwa sein Mandat im Verwaltungsrat. Der im Raum stehende Rücktritt von Vorstandskollege Christoph Lüer blieb am Mittwochabend aber aus.

"Die vergangenen zwei Tage haben uns alle wieder enger zusammenrücken lassen", sagte Lüer trotzig am Rande des Spiels. Er habe viele Gespräche geführt. Vorsitzender Lakis wollte seine Erleichterung über Lüers Entscheidung nicht verbergen. "Er ist lange bearbeitet worden, von den Leuten, die hier den Ärger verursachen", sagte Lakis.

Ungemach scheint auf den Klub aber dennoch zuzukommen, weil nach Informationen unserer Zeitung zahlreiche Verträge der Spieler nicht die nach der Satzung vorgeschrieben Unterschriften von zwei Vorstandsmitgliedern tragen.

Ein Insider sagte gegenüber der WZ: "Das ist bei 80 Prozent der Spieler so." Für die Spieler, die im Winter Verträge unterschrieben haben, gelte das zu 100 Prozent. Verträge, die nicht zwei Unterschriften von Vorstandsmitgliedern tragen, wären nach der Satzung nichtig.

Lakis selbst scheint aufgrund der Kritik der vergangenen Tage die Flucht nach vorne anzutreten. Am Mittwoch zitierte er Ailton in seine Geschäftsräume nach Neuss zu einer Aussprache. Den Vorwurf ausstehender Gehaltszahlungen soll er am Dienstag mit der Überreichung von Couverts an die Spieler nach dem Training begegnet sein.

Rund 60 bis 70 Prozent des Gehalts sollen sie auf diesem Weg erhalten haben. Spötter erkannten gleich die Wirkung. Die Spieler agierten gegen Fischeln so engagiert wie lange nicht mehr.

Entgegen der Darstellung des Vorsitzenden, wonach Kapitän Erhan Albayrak drei Wohnungen von der Lakis Group gekauft habe, liegen der WZ Informationen vor, dass der KFC-Kapitän diese Absicht bisher nicht mit einer Unterschrift rechtskräftig umgesetzt hat. Albayrak wollte zum Wohnungskauf keinen Kommentar abgeben.

Liebe Leser von WZ-Krefeld.de,

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