Weltmeister von 2014 Kevin Großkreutz - vom KFC Uerdingen in die 6. Liga

Krefeld · Der ehemalige KFC-Profi Kevin Großkreutz geht nach seinem Karriereende zurück in den Amateurfußball. Er hat einen Schlussstrich unter den professionellen Fußball gezogen.

 Künftig will Kevin Großkreutz, der Weltmeister von 2014, nur noch als Amateur kicken.

Künftig will Kevin Großkreutz, der Weltmeister von 2014, nur noch als Amateur kicken.

Foto: dpa/Marius Becker

„Ich bin jetzt da, wo ich mal hergekommen bin“, sagt Kevin Großkreutz kurz und knapp auf seinem Instagram-Account: „Nämlich beim Amateursport“. Der ehemalige Fußballprofi, der zuletzt im Dienst des KFC Uerdingen tätig war, kehrt in seine Heimatstadt Dortmund zurück und wird künftig beim TuS Bövinghausen kicken. Zuvor hatte der Weltmeister von 2014 mit 32 Jahren sein Karriereende im Profifußball angekündigt. Großkreutz spielte in seiner Laufbahn bei Rot-Weiss Ahlen, Borussia Dortmund, Galatasaray Istanbul, VfB Stuttgart, SV Darmstadt und zuletzt in Krefeld beim KFC Uerdingen. Mit den Dortmundern wurde er in den Jahren 2011 und 2012 zweimal deutscher Meister und einmal Pokalsieger (2012). Nach seiner Zeit bei seinem Herzensverein bekam seine Profi-Karriere allerdings einen Knick. Zuletzt spielte der Außenverteidiger unter Stefan Krämer zunehmend keine sportliche Rolle mehr beim KFC – Großkreutz entschied sich einen Schlussstrich unter den professionellen Fußball zu ziehen. Dabei machte der glühende BVB-Fan nie einen Hehl daraus, in späteren Jahren noch einmal seiner Vorliebe für den Amateurfußball nachzukommen. In Bövinghausen spielt er nun in der Westfalenliga (sechste Liga) und unterschreibt einen überraschend langfristigen Vertrag bis 2023. Dort spielt er unter anderem zusammen mit Eyüp Cosgun. „Er ist ein langjähriger Freund, den ich seit 30 Jahren kenne. Wir haben alles gemeinsam durchgemacht, früher. Er hat sich dann leider schwer verletzt und blieb im Amateurfußball. Mit ihm noch einmal gemeinsam zu spielen – das wär‘s“, sagte Großkreutz vor einiger Zeit gegen über dem SID. Cosgun spielte seiner Zeit in der Saison 2010/2011 ebenfalls mal für den KFC Uerdingen, kam in der Landesliga Niederrhein aber nur auf einen Kurzeinsatz. In Bövinghausen erhält Großkreutz nun die Rückennummer 19 – eben jene Nummer, mit der er beim BVB große Erfolge feierte. Beim KFC trug er zuletzt die Nummer sechs. „Ich habe als kleiner Junge auf Asche in Eving beim VfL Kemminghausen angefangen. Jetzt möchte ich dorthin zurückkehren, wo ich hergekommen bin - zum Amateurfußball. Ich möchte mit Freunden spielen und die nächste Geschichte schreiben“, sagt Großkreutz in einer Videobotschaft. Bövinghausen-Präsident Ajan Dzaferoski erklärt: „Sobald die Pandemie vorbei ist, wird er auflaufen. Ich denke, beim ersten Spiel wird es voll. Für den Verein ist das ein Highlight. Das hat es noch nicht gegeben. Es ist eine geile Sache.“ Zunächst wartet auf Großkreutz aber eine ganz andere Herausforderungen. Am Samstag, 6. Februar, wird er in der TV-Show „Schlag den Star“ auf ProSieben zu sehen sein. Dort duelliert sich der 32-Jährige mit dem ehemaligen Handball-Profi Pascal Hens. Aufgrund der Spitznamen der beiden Sportler tittelt der Sender mit dem Slogan „Pommes gegen Fisch“.

Die rechtliche Auseinandersetzung zwischen dem Fußball-Weltmeister von Rio und seinem ehemaligen Arbeitgeber ist hingegen noch immer nicht abschließend geklärt. Nach WZ-Informationen ist bislang nur ein Teil der gerichtlich vereinbarten Abfindung von fast 450 000 Euro vom KFC Uerdingen an Großkreutz gezahlt worden. Ob die vollständige Summe bei drohender Insolvenz des Fußball-Drittligisten noch fließt, scheint offen. Dominique Faßbender, Großkreutz’ Anwältin, hatte bereits beim Gerichtstermin im November festhalten lasse, dass das Geld bis Ende Dezember zu zahlen sei. Die Juristin sagte damals sinngemäß: „Was bringt es uns, wenn die GmbH im Januar insolvent ist.“

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