VfR Fischeln vs. KFC Uerdingen Kassenschlager, Volksfest, Höhepunkt - die Geschichte des Derbys

Auch wenn die Zuschauerzahlen zurückgehen: Das Duell VfR Fischeln gegen KFC Uerdingen hat immer noch seinen Reiz.

Die Fischelner feiern das 1:1 im ersten Duell 2009, Ailton prüft VfR-Keeper Till Kohnen 2010. Kevin Enke versucht vor vier Monaten Danny Rankl zu stoppen (v.l.n.r). Archiv

Die Fischelner feiern das 1:1 im ersten Duell 2009, Ailton prüft VfR-Keeper Till Kohnen 2010. Kevin Enke versucht vor vier Monaten Danny Rankl zu stoppen (v.l.n.r). Archiv

Foto: Bischof/ Jochmann

Krefeld. Es sind Bilder, die man als Beobachter der beiden Verein VfR Fischeln und KFC Uerdingen nicht mehr vergisst. 7504 Zuschauer strömten am 11. September 2009 in die Grotenburg, um das erste Krefelder Derby der ranghöchsten hiesigen Fußballclubs lautstark zu verfolgen.

Ein Kassenschlager, ein Volksfest, ein Höhepunkt für die gesamte Fußballszene in Krefeld. VfR-Vorsitzender Thomas Schlösser erinnert sich: „Wir waren nach 42 Jahren der erste Krefelder Club, der auf Ligaebene gegen den KFC antreten durfte. Es war das absolute Highlight. Es war einzigartig.“

Der VfR Fischeln hatte wenige Monate zuvor den Aufstieg geschafft und kam mit dem Schwung zu einem gefeierten 1:1 gegen einen damals kriselnden KFC unter Trainer Uwe Weidemann, der wenig später entlassen wurde.

Im Rückspiel rückten die Uerdinger unter der Leitung von Wolfgang Maes die Verhältnisse zurecht, gewannen mit 4:1, unter anderem durch ein Tor des Paradiesvogels Ailton vor immer noch 5347 Augenzeugen. Damals gingen die Macher auf beiden Seiten davon aus, dass sich die Wege der beiden Clubs nur noch selten bis gar nicht mehr kreuzen würden.

Es kam aber anders. Und das Stadtduell wurde mit der Zeit zur einer Art Gewohnheit. Der ganz besondere Reiz ging verloren. Für den KFC war es dabei immer eher eine spezielle Drucksituation. Ein Spiel, das man auch in Anbetracht seiner Fans und seiner Vormachtstellung nie verlieren durfte. Für Fischeln immer der Kampf des Underdogs gegen den übermächtigen KFC. Ein Spiel, in dem man nie etwas zu verlieren hatte. Das eine große Saisonspiel war es für die Uerdinger nie.

So zumindest stilisierten es die Verantwortlichen. Für Fischeln eine gern genommene Kür, für den KFC immer eine Pflicht. Der Zuspruch der Zuschauer ging über die Jahre zurück. Das 3:0 der Uerdinger im vergangenen März, es war das erste Spiel des damals neuen Trainers Jörn Großkopf, wollten nicht mehr als 2105 Fans sehen. Immerhin: im August waren es wieder etwas mehr. Das erste Saisonspiel mit dem neuen KFC-Trainer André Pawlak verfolgten 2300 zahlende Zuschauer in der Grotenburg. Schlösser sagt: „Im Oberliga-Vergleich erfahren die Derbys immer noch eine mehr als ordentliche Resonanz.“

Nikolas Weinhart, Vize-Präsident des KFC, sagt: „Der VfR ist für uns immer ein interessanter Gegner, weil er eben auch aus dieser Stadt kommt. Es ist für uns ganz wichtig, dieses Spiel zu gewinnen, auch wenn unser Grundgedanke ist, überhaupt jedes Spiel zu gewinnen. Es ist aber etwas deutlich anderes als irgendeine Partie in der Ferne.“

Gewinnen konnte Fischeln noch nie in einem Liga-Vergleich in neun Duellen. Lediglich ein Remis — eben das aus dem Premierenspiel — steht auf der Habenseite. Das ist aber jetzt schon ganze sieben Jahre her.

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