KFC Uerdingen : Grotenburg-Pläne: Kritik und mögliche Zukunftsvisionen
Krefeld Die CDU hat rund um die Sanierung einen Fragenkatalog erstellt. Wird Stadiongesellschaft wieder Thema?
Oberbürgermeister Frank Meyer hat die Sanierung der Grotenburg zur Chefsache gemacht. Rund ein Jahr nach dem Beschluss des Stadtrates zum Umbau der altehrwürdigen Kampfbahn soll im Mai endlich der Bauantrag für das mit rund elf Millionen Euro teure Fußball-Projekt gestellt werden. Ein Jahr später soll die Grotenburg wieder Heimat des KFC Uerdingen sein. Der Zeitplan ist eng getaktet, die Aufgabe äußerst ambitioniert. Erschwerend kommen die nicht absehbaren Folgen der Corona-Krise hinzu. Unabhängig davon hat die CDU-Fraktion unter der Woche einen ganzen Fragenkatalog ins Rathaus geschickt. Mit dem Ziel: „Weitere Details zu den Umbauplänen zu erhalten“, sagt Marc Blondin.
Der Vorsitzende des Sportausschusses bewertet das am vergangenen Sonntag durchgeführte Fanhearing von Stadtverwaltung und KFC als „verzweifelten, öffentlichkeitswirksamen Versuch, über eigene Unzulänglichkeiten hinwegzutäuschen“. Was Blondin genau kritisiert: „Im März 2018 gab es bereits eine Vorlage zum Umbau der Grotenburg. Jetzt sind zwei Jahre vergangen und uns wird die Rückkehr in die Grotenburg im kommenden Sommer als große Lösung verkauft. Ich frage mich, was hat eigentlich alles in den vergangenen Monaten nicht funktioniert?“, teilt Blondin in Richtung der Stadtverwaltung aus. Die CDU erinnert in ihrem Schreiben an Frank Meyer daran, im Ratsbeschluss zur Sanierung der Grotenburg vom 21. Mai 2019 festgehalten wurde, die Ertüchtigung des Stadions zu beschleunigen, dass der Spielbetrieb durch den KFC mit Beginn der Saison 2020/21 erfolgen kann und fragt: „Wie kam es zu den Verzögerungen?“ Oberbürgermeister Frank Meyer hatte bereits auf der Pressekonferenz am vergangenen Sonntag betont, dass er immer wieder „freundlich“ auf eine mögliche Untätigkeit im Rathaus zum Thema Grotenburg angesprochen werde. „Wir haben seit Mai 2019 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, zwei Ratsbeschlüsse mit Mehrheit in der Politik durchbekommen, ein europaweites Ausschreibungsverfahren durchgeführt und einen Generalunternehmer gefunden – ich glaube man kann wirklich nicht sagen, dass wir uns auf die faule Haut gelegt haben“, so Meyer.
Weiter wollen die Christdemokraten wissen, welche Maßnahmen seit dem Ratsbeschluss bereits durchgeführt wurden. „Es wurde von der Stadtspitze eine ganze Zeit lang im Sportausschuss immer wieder über die Zwischenstände bei der Sanierung der Grotenburg informiert. Irgendwann kam dann nichts mehr. Wir fragen uns jetzt, ob in der Zwischenzeit nichts passiert ist“, so Blondin. Auf der Pressekonferenz hatte Bau-Dezernent Marcus Beyer betont, dass bereits neben Vermessungsarbeiten auch mehrere Sachverständigenprüfungen, Gutachten und die Erstellung eines Brandschutzkonzeptes erfolgt seien. „Zudem haben wir Soformaßnahmen an der Heizung, der Lüftung und zur Verbesserung der Verkehrssicherheit am Parkplatz durchgeführt sowie die Glasfassaden der Haupttribüne erneuert.“ In Kürze sollen Instandsetzungsarbeiten am Beton erfolgen.