3. Liga Fechners Solo bringt dem KFC einen Punkt

Krefeld · Trotz Rückstand und Unterzahl holt der KFC Uerdingen in Magdeburg ein Remis.

 Freuen sich über den Ausgleich (v.l.): Tim Albutat, Gino Fechner und Kolja Pusch.

Freuen sich über den Ausgleich (v.l.): Tim Albutat, Gino Fechner und Kolja Pusch.

Foto: imago images/Brauer-Fotoagentur/Stefan Brauer via www.imago-images.de

Der KFC Uerdingen ist mit einem Punktgewinn ins Fußballjahr 2021 gestartet. Die Elf von Trainer Stefan Krämer holte in Unterzahl beim Kellerkind 1. FC Magdeburg ein 1:1-Remis (Alle Spiele der 3. Liga live und in Konferenz bei MagentaSport). Nach einer kurzen Winterpause konnten die Krefelder damit ihren Aufwärtstrend aus dem Dezember fort- und sich im gesicherten Tabellenmittelfeld festsetzen. „Es war sicherlich möglich, diese Partie hier heute zu gewinnen. Am Ende kriegen wir noch eine doofe Gelb-Rote Karte. Körperlich sind wir in einer guten Verfassung. Wir haben bereits in der Hinrunde das Problem gehabt, dass wir nicht effektiv genug sind vor dem gegnerischen Tor“, fasste Krämer den Punktgewinn nach der Partie aus seiner Sicht zusammen. Als „grottenschlechte“ erste Halbzeit ordnete Magdeburgs Torschütze Sören Bertram die Partie zunächst ein. „Am Ende müssen wir froh sein, dass wir nicht noch einen Gegentreffer kriegen. Der Sieg für den KFC wäre nicht unverdient gewesen.“

Der Mann des Spiels

In einer höhepunktarmen Partie waren es vor allem die zentralen Mittelfeldspieler, die versuchten auf beiden Seiten Struktur ins Spiel ihrer Teams zu bringen. Beim KFC feierte dabei Tim Albutat ein gelungenes Comeback in der Startelf. Nach einem durch Verletzungen geprägten ersten Halbjahr lieferte Albutat eine souveräne Vorstellung ab. Defensiv solide und offensiv sogar mit dem einen oder anderen Vorstoß war die Rückkehr des 28-Jährigen durchaus gelungen.

Die Szene des Spiels

Mit Mut und Willen zog Gino Fechner in der 54. Minute auf Höhe der Mittellinie auf und davon. Mehrere Gegenspieler konnten dem 23-Jährigen nicht folgen. Fechner, der sich in dieser Saison bislang als absoluter Allrounder beim KFC Uerdingen zeigt, legte den Ball im Strafraum des FCM quer, und dort beförderte Tobias Müller den Ball ins eigene Netz zum verdienten Ausgleich. „Ich war sehr froh, das der Ball reingegangen ist. Dieser Sprint hat unfassbar viel Kraft gekostet, ich habe ihn noch ungefähr zehn Minuten danach gespürt“, sagte Fechner nach der Partie erleichtert.

Der Aufreger des Spiels

Edvinas Girdvainis wusste sofort, wie vermeidbar diese Aktion war, für die ihn Schiedsrichter Eric Müller in der 78. Minute mit der Ampelkarte vom Feld warf. Nach einem harmlosen Foul drosch der Innenverteidiger, der bereits im ersten Durchgang seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte, den Ball frustriert auf die Tribüne. Der Unparteiische zückte zum zweiten Mal an diesem Tag Gelb gegen den litauischen Nationalspieler, der sich noch beim Gang vom Feld bei seinem Trainer für das unprofessionelle  Verhalten entschuldigte. Stefan Krämer nahm seinen Spieler daraufhin erstmal in den Arm, bevor dieser in die Kabine verschwand.

Die Chronik des Spiels

Stefan Krämer schickte in Magdeburg im Vergleich zur Partie gegen Kaiserslautern eine andere Formation aufs Feld. Im 4-1-4-1-System begannen dabei Tim Albutat, Patrick Göbel, Kolja Pusch und Muhammed Kiprit anstelle von Dave Gnaase (5. Gelbe Karte), Mike Feigenspan (Bank), Peter van Ooijen (Muskelfaserriss) und Adriano Grimaldi (5. Gelbe Karte). Die Gäste übernahmen in der MDCC-Arena von Beginn an das Kommando. Der FCM ließ das Krämer-Team in der Anfangsphase gewähren. Der Ball zirkulierte ganz ordentlich in den Reihen des KFC, der jedoch – wie so häufig schon in der Saison – keine nennenswerte Torchance erarbeiten konnte. Ein abgefälschter Mörschel-Schuss und mehrere im Ansatz gefährliche Vorstöße blieben aber in den ersten 45 Minuten das einzige, was der KFC im Strafraum der Hausherren anzubieten hatte. Die Magdeburger, als Tabellenletzter in akuter Abstiegsgefahr und damit zum Punkten verdammt, traten offensiv bis zur 42. Minute sogar noch seltener in Erscheinung. Dann war es ein langer Ball des Ex-KFC-Spielers Alexander Bittroff, den Michael Beck per Kopf kurz vor dem Strafraum verlängerte, als er den Ellenbogen des bis dahin sehr aufmerksamen Edvinas Girdvainis im Gesicht spürte. Den fälligen Freistoß setzte Sören Bertram gekonnt aus 22 Metern ins linke Eck. KFC-Torwart Hidde Jurjus sah beim Gegentor nicht ganz glücklich aus, sprang der doch ein Stück weit am Ball vorbei.

Nach der Pause wurde es dann vor dem Tor der Magdeburger endlich auch mal gefährlich. Muhammed Kiprit schoss zehn Meter vor dem Tor drüber (47.). Kurz darauf reagierte FCM-Schlussmann Morten Behrens bei einem Abschluss von Heinz Mörschel glänzend. Der KFC hatte jetzt richtig Oberwasser und profitierte dann von einem Eigentor von Tobias Müller. Gino Fechner hatte zuvor auf der rechten Seite Sirlord Conteh locker abgekocht. Die Hereingabe des Rechtsverteidigiers drückte Müller dann unfreiwillig ins eigene Tor (54.).

Der KFC hatte danach durch Tim Albutat sogar die Chance zur Führung (57.), bevor die Partie verflachte. Eine unnötige Gelb-Rote Karte von Edvinas Girdvainis, der damit im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim gesperrt fehlen wird, zwang den KFC in der Schlussphase in die Defensive. Am Ende verteidigte die Krämer-Elf das Remis.

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