FC Bayern in der Grotenburg?

Marketing-Fachmann Joachim Seufert hat mit Ailton und dem KFC große Pläne.

Krefeld. Am vergangenen Sonntag hatte Ailton seinen ersten Auftritt in der Grotenburg. Mit mehr als 1800 Fans beobachtete der neue Star des Vereins von seinem Tribünenplatz den flauen Kick auf tiefem Rasen - und sah den 3:1-Sieg des KFC gegen Union Solingen. So schnell wie der neue Fußball-Star des Niederrheinligisten aufgetaucht ist, so schnell verschwand der 36-Jährige auch wieder - in Richtung Brasilien. Auf seinem Landgut in Mogeiro will Ailton mit seinem Fitnessprogramm beginnen, um ab 8. Januar für den KFC Uerdingen Gas geben zu können.

"Ailton will Fußball spielen, er will dem KFC helfen. Davon bin ich überzeugt", sagt Joachim Seufert, neuer Marketing- und Kommunikationsleiter beim KFC Uerdingen. Der Sechstligist hat neben der Verpflichtung eines früheren Bundesliga-Spielers auch eine Position geschaffen, um aus diesem Coup das Optimale herauszuholen. Seuferts Ziel, so erklärte er bei einem Redaktionsbesuch, sei es, den KFC nach vorn zu bringen, ihn am Markt neu zu platzieren, Teil des Stadtmarketings zu werden, und Kontinuität zu schaffen.

Und mittendrin: der Kugelblitz, der ehemalige Torschützenkönig in der Bundesliga, der die Fußball-Welt in Krefeld verändern will. Seufert: "Der KFC muss wieder eine Marke werden, und Ailton ist die Lokomotive."

Seufert ist fest entschlossen, die neue Zeitrechnung rund um die Grotenburg einzuleiten. Dazu sei viel Engagement und Hingabe aller Mitarbeiter und Freunde im Klub notwendig. Vor allem aber müsse die Prämisse lauten, "wieder Vertrauen bei unseren Partnern zu erwecken und mit Weitblick zu arbeiten".

Der 53-Jährige Pfälzer hat Stationen als Spieler beim 1. FC Kaiserslautern und Union Solingen hinter sich und auch im Management des Freiburger FC gearbeitet, wo er einem ebenfalls sechstklassigen Amateurverein vermarktungs-technisch auf die Beine half. Übers Internet ist Seufert auf das Engagement von Lakis beim KFC aufmerksam geworden und hat dem Präsidenten sein Konzept vorgestellt. Heute laufen in der KFC-Geschäftsstelle die Drähte bei Joachim Seufert zusammen, wenn es um Vermarktung und Kommunikation geht.

Dauerhaft will der KFC mit Ailton 3000 Fans ins Stadion locken

Zusammen mit Geschäftsstellenleiter Lutz Spendig und neuerdings auch KFC-Torwart Ronny Kockel treibt Seufert die Projekte voran. Dauerhaft will er die Zahl von 3000 Zuschauern (derzeit rund 1100) in der Grotenburg anpeilen. Zudem sieht der Marketing-Fachmann die Einrichtung eines zweiten Businessraums vor, in der sich ausschließlich die Sponsoren und Geschäftsleute gedanklich austauschen und Pläne mit dem KFC schmieden können. In der Mache sei auch ein spektakuläres Fußball-Turnier mit Bayern München und Galatasaray Istanbul. Fürs erste Training mit dem neuen Fußball-Star Ailton am 9. Januar plant der PR-Mann ein brasilianisches Event. Details will er in Kürze bekanntgeben.

Während die neue Nummer 10 beim KFC derzeit auf seiner Ranch relaxt, geht der Boom um Ailton in den Tagen vor Weihnachten erst richtig los: der Trikotverkauf steigt, Autogrammkarten gehen weg wie warme Semmeln, die Mitgliederzahl geht nach Aussage des Vereins in die Höhe, das Ailton-Package (Trikot/Mütze/Schal) ist ein Renner, wurde bisher 200 Mal bestellt. Fast überall ist der Coup des Jahres positiv wahrgenommen worden. Zum Beispiel in Hoffenheim. "Daniel, Sohn des 1899-Mäzens Dietmar Hopp, hat bei uns ein Ailton-Trikot bestellt", sagt Seufert und grinst.

Jetzt heißt es erst einmal warten, warten auf Ailton Goncalvez da Silva. Heute in 29 Tagen (8. Januar) muss er wieder in Krefeld sein: zur Blutabnahme (Laktat-Test). Tags darauf wird der Brasilianer erstmals nach der Pfeife von Cheftrainer Wolfgang Maes tanzen. Dann beginnt ein neuer Abschnitt beim Traditionsklub.

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