KFC Uerdingen Corona-Krise: Noch keine Kurzarbeit für die KFC-Spieler

Krefeld · Gespräche seien noch ohne Einigung verlaufen. Das Gros der 3. Liga trifft derweil schon Regelungen.

Nicht im Spielmodus, aber auf Abruf befinden sich die Profis des KFC Uerdingen derzeit.

Nicht im Spielmodus, aber auf Abruf befinden sich die Profis des KFC Uerdingen derzeit.

Foto: Ja/Stefan Brauer

Der Fußball-Zirkus steht still. Noch bis mindestens Ende April rollt auch in der 3. Liga kein Ball. Hinter den Kulissen aber herrschte in den zurückliegenden Tagen und Wochen rege Betriebsamkeit. Es galt zu improvisieren beim KFC Uerdingen, der eine der teuersten Mannschaften der Liga unterhält. Laut Transfermarkt.de beträgt der Gesamtwert des Kaders acht Millionen Euro. 28 Mann stark ist die Mannschaft. Seine Mitarbeiter der Geschäftsstelle und des Drittliga-Trainer- und Funktionsteams sowie des Stammvereins hatte der Klub schon in der vergangenen Woche in die Kurzarbeit geschickt.

Appell von Geschäftsführer
Frank Strüver

Mit den Spielern jedoch sei noch keine Einigung gelungen, wie Geschäftsführer Frank Strüver nun auf Medienanfrage mit offenen Worten einräumte und einen Appell in schöne Worte kleidete: „Gespräche mit den Spielern dazu sind bislang leider fruchtlos verlaufen. Wir hoffen aber immer noch darauf, dass neben der Geschäftsstelle, den Trainern und dem Funktionsteam der Funke der Solidarität auch hier gleichermaßen überspringt.“ Verwundert sei er, dass der Solidaritätsgedanke in der Mannschaft noch nicht so ausgeprägt sei wie in der Gesellschaft.

Im Vergleich: 15 Drittligisten haben mittlerweile für ihre Teams und Mitarbeiter die Kurzarbeiter-Regelung getroffen. Andere gingen zudem den Weg des Gehaltsverzichts, wie in Duisburg, Ingolstadt, Unterhaching oder Mannheim. Gefeilt wird an allen Standorten wegen fehlender Einnahmen – die 3. Liga  finanziert sich in großem Stile aus Zuschauer- und Sponsorengeldern, die Fernsehgelder sind pro Klub auf 1,28 Millionen Euro taxiert. Die Frage ist, wie es mit diesen Summen weitergeht, sollten die Pandemie und ihre Gegenmaßnahmen noch weitere Wochen und Monate andauern und womöglich kein Spielbetrieb mehr stattfinden in dieser Saison. Vielen Klubs wird dann die Insolvenz drohen. Der KFC deutete an, weiter mit seinen Spielern über eine Lösung sprechen zu wollen: „Die Geschäftsführung ist mit der Mannschaft im Austausch“, lässt sich Strüver zitieren. Den Uerdinger Spielbetrieb finanziert hauptsächlich KFC-Präsident und Investor Mikhail Ponomarev.

Der neben Nikolas Weinhart zweite Geschäftsführer der GmbH, Strüver, spricht auch über die wirtschaftlichen Folgen der Spielpause: „Schon jetzt macht sich die Krise allein schon durch die fehlenden Einnahmen aus den Spielen gegen Duisburg oder 1860 München bemerkbar. Insgesamt wirken sich die wirtschaftlichen Begebenheiten negativ auf das Geschäft aus“, so Strüver: „Wenn man sich bei potenziellen Sponsorenunternehmen umschaut und auch mal auf die Auswirkungen auf den Geldbeutel des einzelnen Sportfans blickt, sind die Aussichten wahrlich nicht rosig.“ Eher ausweichend antwortet Strüver auf die Frage, ob der KFC ernsthaft gefährdet sei: „Der gesamte deutsche Fußball ist derzeit in Alarmbereitschaft. Vieles in Deutschland, aber auch international, hängt von der weiteren Entwicklung der Corona-Krise und ihrer dauerhaften Auswirkungen ab. Im Vordergrund steht bei allem aber immer der gesundheitliche Aspekt.“

Verein reicht auch Unterlagen
für die Regionalliga West ein

Offenbar tüftelt der KFC im Hintergrund auch über Notfallszenarien: „Wir informieren uns quasi stündlich bei Verbänden und Behörden und werten die Informationen gemeinsam, auch mit unseren Beratern, aus“, sagt Frank Strüver.  Nur so sei es momentan möglich, Risikofürsorge zu betreiben und damit auch Arbeitsplätze zu sichern. „Wir machen also nichts Anderes als andere Wirtschaftsunternehmen in der aktuellen Lage es auch tun.“ Die Bewerbungsunterlagen auch für die Regionalliga West wurden vorsorglich eingereicht.

Die gute Nachricht in diesen Zeiten: Ein Corona-Fall im Spielerkader und Mitarbeiter-Stab war den Verantwortlichen bis zum Sonntag noch nicht bekannt.

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