KFC Uerdingen 0:3 - Katastrophenstart für den KFC Uerdingen

Düsseldorf · Der Start ins Spieljahr 2020 ist für den Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen gründlich daneben gegangen.

 Kevin Großkreutz (l.) wird von Bayerns Shootingstar Joshua Zirkzee von den Beinen geholt.

Kevin Großkreutz (l.) wird von Bayerns Shootingstar Joshua Zirkzee von den Beinen geholt.

Foto: Ja/Revierfoto

Die Krefelder unterlagen der U23 des Rekordmeisters Bayern München mit 0:3 und boten eine erschreckend schwache Vorstellung vor 3193 Zuschauern in Düsseldorf.

Chronik: Die KFC-Fans hatten an der Tribüne einen Spruchbanner befestigt, gaben ihrem Unmut Ausdruck: „Seit 20 Monaten kein Heimspiel – kein Sanierungsbeginn in Sicht – kein Trainingsplatz in der Heimatstadt. Drittligawürdige Verhältnisse schaffen, jetzt!“ Teamchef Stefan Reisinger und Trainer Daniel Steuernagel beorderten Kevin Großkreutz auf die Position des rechten Verteidigers, die er bis August bekleidet hatte. Alexander Bittroff musste wegen Wadenproblemen aussetzen. Jean-Manuel Mbom lief an vorderster Front wieder die gegnerische Abwehr an. Ihm zur Seite stand Tom Boere. Die Münchner begannen mit Joshua Zirkzee, der im Spätherbst bei zwei Kurzeinsätzen über insgesamt acht Minuten in der Bundesliga zwei Treffer erzielt hatte.

Nach nur sechs Minuten hallte ein Raunen durch die Düsseldorfer Arena, als Uerdingens Assani Lukimya einen Schuss Oliver Batista Meisers auf der Linie per Kopf klärte. Nach einer verunglückten Rettungsversuch von Lars Lukas Mai im eigenen Strafraum, konnte Patrick Pflücke jedoch keinen gezielten Schuss ansetzen. Bayerns Torwart Christian Früchtl hatte keine Mühe, den Ball zu fangen. Die Gäste waren die spielbestimmende Mannschaft. Mehr Ballkontrolle, mehr Kombinationen. Der KFC agierte abwartend. Mitunter durften die Bayern im Spielaufbau bis zur Mittellinie aufrücken. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff über den linken Flügel kamen die Münchner zur Führung. Derrick Köhn flankte vor das Tor, Innenverteidiger Assani Lukimya bugsierte den Ball ins eigene Tor (25.) – 0:1. Das zweite Selbsttor des Kongolesen in dieser Spielzeit. Das war ihm schon gegen den 1. FC Kaiserslautern passiert (0:3).

Auch nach der Führung blieben die aggressiven Gäste Herr in der Arena. Sie verwickelten die Uerdinger immer wieder in deren Hälfte früh in Zweikämpfe. Auf der anderen Seite durften sich die Münchner die Bälle auch noch vor dem Uerdinger Strafraum schnell zuspielen. Die Folge: Nach einer schönen Kombination vollendete Oliver Batista Meier zum 2:0. (42.). Bis auf einen Heber auf das Tornetz durch Tom Boere war vom KFC im ersten Durchgang nichts zu sehen gewesen.

Zur Halbzeit kam Offensivkraft Osayamen Osawe ins Spiel, Boubacar Barry ging raus. Der Eindruck blieb: Die Gäste spielfreudiger, agiler. Und der KFC erhielt eine weitere Hypothek: Jean-Manuel Mbom flog nach 53 Minuten nach einem Foul an Timo Kern mit Gelb-Rot vom Platz. Es kam noch schlimmer: Flanke, Kopfball Zirkzee – 0:3 (57.). Das ernüchternde an diesem Zwischenstand war, dass dieser keinesfalls zu hoch war nach einer Stunde Spielzeit. Die defensive Grundfestigkeit, die den KFC in den letzten Wochen des Jahres 2019 ausgezeichnet hatte, fehlte dem Team am Sonntag komplett. Kaum einmal bekamen die Mannen von Trainer Daniel Steuernagel Zugriff auf die ganz in weiß gekleideten Münchner, die noch weiter attackierten. Der KFC setzte nun nur noch auf Schadensbegrenzung. Stürmer Boere ging vom Feld. Jan Kirchhoff verstärkte die Deckung. Mit fast schon an Lässigkeit grenzender Spielweise waren die Gäste immer noch ihren Widersachern überlegen. Solch eine Unterlegenheit des KFC hatte man seit dem 1:0-Heimsieg am ersten Spieltag gegen Halle nicht mehr erlebt.

Mann des Spiels: Er köpfte selbst das 3:0 für die Bayern, war zudem ein ballsicherer Anspielpunkt der Gäste. Der hohen Führung und der Überlegenheit seines Teams war es geschuldet, dass der Niederländer bereits nach 74 Minuten das Feld verlassen durfte.

Moment des Spiels: Ein Eigentor, das die Niederlage einleitete. Assani Lukimya bugsierte eine Hereingabe ins eigene Netz. Spielentscheidend aber sollte sein Missgeschick nicht werden. Die Gesamtleistung der Mannschaft blieb weit hinter der Erwartung zurück.

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